Glückwunsch zum 80. wünscht der Verein dem Jubilar – unserem Ehrenmitglied Dr. Knut Strittmatter.
Der zweitälteste Sohn Erwin Strittmatters ist seit 1997 Mitglied und aktiver Unterstützer des Vereins und gern gesehener Gesprächspartner bei Mitgliedern und Gästen.
So erzählt er nicht nur von seiner Kinderzeit in Bohsdorf, seinem Aufenthalt in Schulzenhof, sondern gehört auch zu den Erklärern und Verteidigern seines Vaters und hilft damit, dessen literarisches Erbe zu erhalten. Wir freuen uns, Knut Strittmatter bei guter Gesundheit bei einer der kommenden Veranstaltungen begrüßen zu können.
Das Fontane – Jubiläumsjahr neigt sich langsam seinem Höhepunkt am 30. Dezember 2019 entgegen.
Etliche Veranstaltungen ehrten den märkischen Dichter von Weltruf. Auch der Strittmatter-Verein reihte sich ein und erinnerte an den Balladendichter von „John Maynard“ und den Autor des ersten Gesellschaftsromans „Effi Briest“ – beides immer noch Schulstoff.
Von der Streichung des „i“ aus dem hugenottischen Familiennamen durch seinen Ururgroßvater, über Fontanes unruhiges Leben, seinen erfolgreicheren letzten zwanzig Lebensjahren bis zu Ausschnitten der Faßbinder – Verfilmung von Effi Briest spannte ich den Bogen der Würdigung des weitgereisten Heimatdichters. „Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen.“ – ist einer seiner zahlreichen bekannten Sprüche. Fontane jedenfalls ist es zu verdanken, dass der Mark Brandenburg ein so treffliches literarisches Denkmal gesetzt wurde.
Gut zwanzig Gäste waren aufmerksame Zuhörer und deuteten an, sich wieder einem seiner geschriebenen oder verfilmten Werke zuzuwenden.
Kulinarisch verwöhnt wurden wir u. a. mit warmen Apfelstrudel nebst Eis & Sahne von Familie Gnoth und Kuchen der Bäckerei Labsch.
Am 31. August 2019 saßen in der beeindruckenden Aula des Erwin-Strittmatter-Gymnasiums in Spremberg viele erwartungsvolle Autoren, die am Wettbewerb „Alltag im Wort“ des Erwin-Strittmatter-Vereins teilgenommen hatten und deren Beiträge in die Anthologie der 100 besten aufgenommen worden waren, und zahlreiche Gäste. Trotz der Hitze hatten sie sich von nah und fern hierher begeben.
Insgesamt beteiligten sich rund 380 Autoren aus 16 Ländern an dem Wettbewerb – ein nicht in dieser Größe erwarteter Erfolg der Ausschreibung! Für die Jury war es nicht leicht, aus allen Einsendungen 100 Beiträge für die Anthologie auszusuchen.
Als Einführung in die Festveranstaltung zur Prämierung der Ausgewählten las Renate Brucke aus dem „Laden“ – erster Teil – Esau Matts „Aufnahmeprüfung in der Hochen Jungsenschule“. Nach Matthias Starks Ausführungen zu „Warum ich schreibe“ – u.a. mit Worten von Erwin und Eva Strittmatter – gab es die Lesungen und die Prämierung der Schülerbeiträge: „Blau so Blau“ (Marie-Louise Schirmer), „So kann die Liebe sein“ (Carlotta Seeger) und „Schlechte Freunde“ (Yngvar Tiefensee).
In der Pause standen lange Schlangen von Kaufwilligen bei Dr. Weber am Stand des Herausgebers der Anthologie, dem SEW-Verlag Dresden, um sie zu erwerben.
Danach kamen Erwachsenenlesungen – „Der Wecker“ (Bernd Daschek), „strittmatters zeitchen“ (Julia de Boor), „Hengst Hugo“ (Manuela Efthimiadis) und „Kartoffeln schälen“ (Joachim Frank) – mit anschließender Prämierung.
Die Bühne war übervoll, als von den Jurymitgliedern Renate Brucke, Heidemarlen Pol-zin, Matthias Stark und Michael Gätke an alle anwesenden Autoren ein Exemplar der Anthologie und eine Rose überreicht wurden. Für das Gruppenfoto musste kräftig zu-sammengerückt werden.
Die musikalische Begleitung der Veranstaltung durch Schüler des Gymnasiums mit ihrer Lehrerin Ute Sowa war eine wunderbare Mischung von Musik verschiedener Genres, die den Zuhörern sehr viel Freude bereitete.
Ab 17 Uhr dann der zweite Höhepunkt des Tages: Strittmatters Laden – Haus, Hof und Gelände in Bohsdorf. Für viele Autoren war es die erste „Laden-Begegnung“. Lecker umrahmt von Kuchen, Plinse und Kesselgulasch wurde hier gleichzeitig die Museumsnacht im Spree-Neiße-Kreis vom Beigeordneten des Landrates Herrn Koch eröffnet.
Der schöne Tag klang aus mit Lesungen sowie den humorvollen und nachdenklichen Beiträgen des Potsdamer Liedermachers Günther Hornberger.
Es gab Freude, interessante Gespräche und Begegnungen und viele neue Eindrücke – so soll es sein!
Bevor das neue Schuljahr in Sachsen beginnt, besuchten Lehrer des Löbauer Gymnasiums unser Museum und folgten aufmerksam und amüsiert dem Eva-und-Erwin-Strittmatter-Programm des Schauspielers Michael Becker.
Und wieder kam eine neue Station dazu – nun schon die 10.
2016 wurde dem Bohsdorfer Laden-Museum die erste Plakette verliehen. Es folgten Guben, u.a. für Karl Gander, 2017 Rathenow für Joachim Christian Blum, Nennhausen für Friedrich de la Motte Fouqué und Werder/Havel für Christian Morgenstern. Die folgenden Stationen 2018 waren Lehnitz/Oranienburg für Friedrich Wolf, Wiepersdorf für Bettina & Achim von Arnim, Frankfurt/O. für Heinrich von Kleist und Erkner für Gerhard Hauptmann.
Am 5. August gab es im Jubiläumsjahr Fontanes eine würdige Ehrung in Ribbeck. Anlässlich des 80. Geburtstages von Friedrich-Carl von Ribbeck erhielt die Alte Brennerei neben dem Schloss die 10. Plakette. Theodor Fontane hatte diesem alten Adelsgeschlecht und dem Ort mit seiner Ballade „Herr von Ribbeck auf Ribbeck“ zu großem Ruhm verholfen. In einem kurzweiligen Programm schlüpfte der Schauspieler Hank Teufer in die Rolle Fontanes, musikalisch begleitet von der Sopranistin Ute Beckert und dem Knopf-Akkordeon-Spieler Maxim Shagaev.
Interessant für mich war, dass der Chef der Brandenburger Staatskanzlei, Staatssekretär Martin Gorholt, anwesend war, würdigende Worte für den Jubilar und die Dichterstraße fand und dass sich der Kulturförderverein Mark Brandenburg e.V. für eine entsprechende Landkarte einsetzt, wie die Vorsitzende Johanna Leu ankündigte.
Am 13. August wird die 11. Station am Spremberger Kulturschloss eingeweiht.
Morgens um neun, die Sonne strahlt, Gott sei Dank und die Gurkenkrüge sind gefüllt mit Holunder, Schwertlilien, Nelken und Kornblumen.
Heidemarlen Polzin, morgens aus Weißwasser mit prall gefülltem Cabrio angereist, sortiert emsig die Preise der Glücksradtombula. „Einen zusätzlichen Tisch könnten wir gut gebrauchen! Und ein Körbchen für den Schmuck!“
Hans-Joachim Brucke überquert eilig den Hof, um die Stühle für die Mitgliederversammlung aufzustellen. „Ach noch ein funktionstüchtiger Dosenöffner wäre toll!“
Schon am Vortag haben die Mitglieder des Strittmatter Vereins Tische und Bänke platziert, die Kinder mit ihren Müttern brachten den großen Spiegel und die Fenster auf Hochglanz und feudelten emsig in Strittmatters guter Stube. Die Männer haben Sonnenschirme und Zelte aufgestellt und den riesigen Kühlschrank für die Getränke auf den Hof gerückt. Er sollte schön werden, dieser Jahreshöhepunkt. Dafür arbeiteten heute alle Hand in Hand.
Einen kurzen langen Blick lang, gedanklich über den Hof fahrend, an der alten Linde entlang, am Taubenschlag vorbei und an der Regenrinne endend, frage ich mich, was die Strittmatters zu diesem regen Treiben auf ihrem Hofe wohl sagen würden.
Der alte Kulka hätte sicher lautstarke Optimierungsvorschläge, die Kinder ihre helle Freude und Mutter Lenchen benötigte sicher mehrere Kümmel nach immer wiederkehrender Ohnmacht.
Erst um kurz vor elf wurden die letzten Schürzen abgebunden und der Wassertrog für die Ponys ausgespült, denn es begann die Mitgliederversammlung mit der Wahl des neuen Vorstands. Auch Mitglieder mit körperlichen Einschränkungen und langem Fahrweg sind gekommen. Ihre Leidenschaft zu den Strittmatters ist offensichtlich größer, als diese Hindernisse. Am Ende versammelten sich 25 Mitglieder. Hans-Werner Dobberstein eröffnete die Versammlung ein letztes Mal, er verlässt heute den Vorstand gemeinsam mit Petra Scholz. Zwei Verluste, denn beide sind Urgesteine der Strittmatter Freunde. Herr Dobberstein gar Gründungsmitglied des Vereins, …“aber man wird nicht jünger…“, wie er hinzusetzte. Renate Brucke verlas den Rechenschaftsbericht des Vereins mit einem Resümee der Jahreshöhepunkte, wie z.B. den gut besuchten Literatur Cafés und den erfolgreich stattgefundenen Lesungen. Nicht genannt, aber wohlwissend der vielen Reisen in ihrer Freizeit, die dem Verein eine Stabilität und bereichernde Netzwerke liefern. Auf ein solides Fundament blickend erstattete Petra Scholz ein letztes Mal den Finanzbericht des Strittmatter Vereins, indem sich die notwendigen Ausgaben zur Erhaltung des Ladens, ebenso wie erbrachte Werbungskosten widerspiegelten. Dem schloss sich die Wahl des neuen Vorstandes an.
Den neuen Vorstand bilden:
Renate Brucke – Vorstandsvorsitzende
Heidemarlen Polzin – stellvertretende Vorstandsvorsitzende
Annett Thiel – Schatzmeisterin
Egon Wochatz
Jana Koall
Nadine Gnoth
Ines Lehmann
Petra Scholz und Hans-Werner Dobberstein wurden blumig verabschiedet. Pünktlich zur Mittagszeit strömten die Mitglieder und Gäste auf den Hof, der mit Gegrilltem, Gulaschsuppe und kühlenden Tropfen zum Fest im herrlichsten Sonnenschein lag. Mit kariertem Hemd, Schiebermütze und seiner unnachahmlichen Art gelang es Michael Becker wieder einmal Kulka Stimmung unter den Besuchern zu verbreiten. Er las unter dem Nussbaum, an einem wunderbar schattigen Plätzchen, aus Erwin und Evas Werken. Der Hof füllte sich zur Vesperzeit weiter und man ließ sich Kaffee und köstlichen Bohsdorfer Kuchen mit der stimmungsvollen Unterhaltung durch den Akkordeonspielers Michael Karge schmecken. Über den Hof tanzten schillernde Seifenblasen, es gab bunte Zuckerwatte, das Glücksrad schnarrte und lockte mit seinen Preisen und selbst Pony Pedro ließ an diesem sonnigen Kindertag gemütlich auf sich reiten. Ich denke, Strittmatter wäre an diesem Tag froh gewesen.
Gründungsmitglied Wilfried Klausch, der eine persönliche Beziehung zur Familie Strittmatter unterhielt, ließ es sich nicht nehmen, an diesem Tag seine Frau aus dem Pflegeheim abzuholen , um mit ihr Kaffee und Kuchen unter der alten Linde zu genießen.
Was für ein freudiger Tag, der aller Mühen wert war, die Daseinsberechtigung des Vereins bestätigte und unbedingt nach Wiederholung ruft.
Nadine Gnoth
Morgens um neun, die Sonne strahlt, Gott sei Dank und die Gurkenkrüge sind gefüllt mit Holunder, Schwertlilien, Nelken und Kornblumen.
Heidemarlen Polzin, morgens aus Weißwasser mit prall gefülltem Cabrio angereist, sortiert emsig die Preise der Glücksradtombula. „Einen zusätzlichen Tisch könnten wir gut gebrauchen! Und ein Körbchen für den Schmuck!“
Hans-Joachim Brucke überquert eilig den Hof, um die Stühle für die Mitgliederversammlung aufzustellen. „Ach noch ein funktionstüchtiger Dosenöffner wäre toll!“
Schon am Vortag haben die Mitglieder des Strittmatter Vereins Tische und Bänke platziert, die Kinder mit ihren Müttern brachten den großen Spiegel und die Fenster auf Hochglanz und feudelten emsig in Strittmatters guter Stube. Die Männer haben Sonnenschirme und Zelte aufgestellt und den riesigen Kühlschrank für die Getränke auf den Hof gerückt. Er sollte schön werden, dieser Jahreshöhepunkt. Dafür arbeiteten heute alle Hand in Hand.
Einen kurzen langen Blick lang, gedanklich über den Hof fahrend, an der alten Linde entlang, am Taubenschlag vorbei und an der Regenrinne endend, frage ich mich, was die Strittmatters zu diesem regen Treiben auf ihrem Hofe wohl sagen würden.
Der alte Kulka hätte sicher lautstarke Optimierungsvorschläge, die Kinder ihre helle Freude und Mutter Lenchen benötigte sicher mehrere Kümmel nach immer wiederkehrender Ohnmacht.
Erst um kurz vor elf wurden die letzten Schürzen abgebunden und der Wassertrog für die Ponys ausgespült, denn es begann die Mitgliederversammlung mit der Wahl des neuen Vorstands. Auch Mitglieder mit körperlichen Einschränkungen und langem Fahrweg sind gekommen. Ihre Leidenschaft zu den Strittmatters ist offensichtlich größer, als diese Hindernisse. Am Ende versammelten sich 25 Mitglieder. Hans-Werner Dobberstein eröffnete die Versammlung ein letztes Mal, er verlässt heute den Vorstand gemeinsam mit Petra Scholz. Zwei Verluste, denn beide sind Urgesteine der Strittmatter Freunde. Herr Dobberstein gar Gründungsmitglied des Vereins, …“aber man wird nicht jünger…“, wie er hinzusetzte. Renate Brucke verlas den Rechenschaftsbericht des Vereins mit einem Resümee der Jahreshöhepunkte, wie z.B. den gut besuchten Literatur Cafés und den erfolgreich stattgefundenen Lesungen. Nicht genannt, aber wohlwissend der vielen Reisen in ihrer Freizeit, die dem Verein eine Stabilität und bereichernde Netzwerke liefern. Auf ein solides Fundament blickend erstattete Petra Scholz ein letztes Mal den Finanzbericht des Strittmatter Vereins, indem sich die notwendigen Ausgaben zur Erhaltung des Ladens, ebenso wie erbrachte Werbungskosten widerspiegelten. Dem schloss sich die Wahl des neuen Vorstandes an.
Den neuen Vorstand bilden:
Renate Brucke – Vorstandsvorsitzende
Heidemarlen Polzin – stellvertretende Vorstandsvorsitzende
Annett Thiel – Schatzmeisterin
Egon Wochatz
Jana Koall
Nadine Gnoth
Ines Lehmann
Petra Scholz und Hans-Werner Dobberstein wurden blumig verabschiedet. Pünktlich zur Mittagszeit strömten die Mitglieder und Gäste auf den Hof, der mit Gegrilltem, Gulaschsuppe und kühlenden Tropfen zum Fest im herrlichsten Sonnenschein lag. Mit kariertem Hemd, Schiebermütze und seiner unnachahmlichen Art gelang es Michael Becker wieder einmal Kulka Stimmung unter den Besuchern zu verbreiten. Er las unter dem Nussbaum, an einem wunderbar schattigen Plätzchen, aus Erwin und Evas Werken. Der Hof füllte sich zur Vesperzeit weiter und man ließ sich Kaffee und köstlichen Bohsdorfer Kuchen mit der stimmungsvollen Unterhaltung durch den Akkordeonspielers Michael Karge schmecken. Über den Hof tanzten schillernde Seifenblasen, es gab bunte Zuckerwatte, das Glücksrad schnarrte und lockte mit seinen Preisen und selbst Pony Pedro ließ an diesem sonnigen Kindertag gemütlich auf sich reiten. Ich denke, Strittmatter wäre an diesem Tag froh gewesen.
Gründungsmitglied Wilfried Klausch, der eine persönliche Beziehung zur Familie Strittmatter unterhielt, ließ es sich nicht nehmen, an diesem Tag seine Frau aus dem Pflegeheim abzuholen , um mit ihr Kaffee und Kuchen unter der alten Linde zu genießen.
Was für ein freudiger Tag, der aller Mühen wert war, die Daseinsberechtigung des Vereins bestätigte und unbedingt nach Wiederholung ruft.
Nadine Gnoth
Zum dritten Mal nutzten wir – Annett Igel-Allzeit, Michael Becker, Matthias Stark und Renate Brucke – die Bühne der Cottbuser Theaterscheune, um Erwin und Eva Strittmatter nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Und wieder war das kleine Theater ausverkauft. Lange sah es im Vorverkauf nicht so; ich musste die Werbetrommel rühren. Aber glücklicherweise ist das Interesse an ihrer Literatur noch ungebrochen.
Unter der Überschrift „Eine feine, feine Verwandtschaft“ ließen wir das reiche Figurenensemble Erwin Strittmatters von Großtante Maika über die Amerikanische, Onkel Phile und die liebenswerten Großeltern Kulka bis zu Eva Strittmatters Mutter, ihren Kindern wieder lebendig werden. Es gab Berührendes, Nachdenkliches und Heiteres zu hören.
Eine intensive, stundenlange Probe unter der Regie von Michael Becker für diese szenische Lesung brachte ihm wie erwartet und uns drei Laien Anerkennung und Beifall.
Wir danken dem Cottbuser Theater für die freundliche Unterstützung und hoffen auf eine Wiederholung – Ideen gibt es schon.
Es ist wieder Literaturcafé-Zeit in Bohsdorf an diesem frühlingshaften 6. April!
Der Platz in der Scheune reicht fast nicht aus- über 50 Literaturfreunde aus nah und fern sind gekommen, um Neues und Interessantes über Eva Strittmatter zu erfahren.
Kompetenter Gesprächspartner ist Klaus Trende, ein wirklicher Kenner ihrer Gedichte und ein enger Vertrauter Evas. Schließlich ist er der Herausgeber des Buches „100 Gedichte von Eva Strittmatter“ mit den schönsten Gedichten der Künstlerin.
Der Lebensentwurf von Eva und Erwin Strittmatter fasziniert bis heute ihre Leser.
„Das Wesentliche an dem Schriftstellerehepaar war: Sie näherten sich einem Lebensmodell, das weit über ihre Zeit hinaus ging“, so Klaus Trende.
Eva war die engste Mitarbeiterin des Dichters, sie war erste Kritikerin und Diskussionspartnerin. Durch diese Gemeinsamkeit entstanden großartige Werke.
Klaus Trende ist überzeugt, dass Strittmatters Romane und die Gedichte Evas überleben werden, „weil sie mit ihrer Sehnsucht nach Liebe, Wärme und unversehrter Natur das Menschliche retten in neuen Zeiten“, so Ida Kretzschmar in der Lausitzer Rundschau.
War es die besondere Nähe von Irmtraud Gutschke zu Eva Strittmatter oder weil die Journalistin und Autorin eine einfühlsame, sehr freundliche Frau ist?
Sie und die in der Mehrzahl weiblichen Zuhörer im Publikum im Spremberger Schloss sangen an diesem vorfrühlingshaften Samstag ein Loblied auf die liebliche Gefährtin Erwin Strittmatters.
Dr. Gutschke beginnt ihre Ausführungen mit ihrem engen Kontakt zu Hermann Kant (Interviewbuch „Die Sache und die Sachen“), der sie auch ermutigte, mit der Lyrikerin zu sprechen. In diesem 2008 erschienenen Interviewbuch „Leib und Leben“ öffnete sich Eva und offenbarte ihr Dinge, die sie nicht für jedermann aufschreiben wollte. Die jahrelange Freundschaft Hermann Kants zu den Strittmatters, fügt sie hinzu, erfährt nach dem Erscheinen der Tagebücher „Die Lage in den Lüften“ 1990 eine gewisse Funkstille.
Frau Gutschke hatte sich bei der Vorabsprache zur Mitgliederversammlung angeboten, den kürzlich herausgegeben Band Ehebriefe (1952 – 1958) „Du bist mein zweites Ich“ vorzustellen. Zu Recht lobt sie den exzellenten Sprachstil beider, die sich zu Anfang ihrer Beziehung mehrfach in der Woche schrieben. „Das was ich eigentlich suche: Wärme, die alle Spannungen zu lösen weiß“, schreibt die 22-jährige Eva Wernitz an den 17 Jahre älteren Erwin Strittmatter nach Spremberg. Beide sind zu dieser Zeit noch in wenig glücklichen Ehe-Beziehungen – Eva hatte zwei Jahre zuvor überstürzt eine Ehe geschlossen, um den Namen Eva Braun abzulegen. Hingerissen wohl auch von dem verführerischen Charme Strittmatters, gesteht sie ihm kurze Zeit später: „Ich will lieber nicht schreiben, ich will dich lieber lieb haben …“ Nun, wir Leser der Strittmatter-Tagebücher, von „Mai in Piestany“, „Leib und Leben“ wissen, wie es weiterging!
Ob es in Zukunft noch veröffentlichte Briefwechsel geben wird, schlossen die fast siebzig Besucher aus.