Spende zur Unterstützung unserer Vereinsarbeit

Liebe Strittmatter-Freunde,
die ortsansässige Sparkasse Spree-Neiße (Direktion Spremberg) überreichte dem Erwin-Strittmatter-Verein e.V. eine Spende in Höhe von 500 Euro.

Damit können wir unsere Aktivitäten in Vorbereitung des 100. Geburtstages von Erwin Strittmatter besser gestalten. Als Dank überreichten wir unser neues Büchlein „Zeitchen vergeht“ und eine Spendenurkunde.Herzlichen Dank!

Artikel aus der LR – Sehnsucht im Brief und Kraft im Bild

Annett Igel berichtet in der LR vom 25.01.2011 über:

Sehnsucht im Brief und Kraft im Bild
Spremberg „Zeitchen vergeht…“ – unter diesem Titel hat Manfred Schemel jetzt Briefe Erwin Strittmatters nach Bohsdorf und Holzschnitte Lothar Sells vereint. Nach dem immerwährenden Kalender „Eine Stunde ist eine Stunde“ brauchte diese Idee ein „Zeitchen“ von fünf Jahren.

Die Briefe in die Heimat – an die Mama, den Vater, an Bruder Heinjak, an die Lieben, an die Bohsdorfer – hat Strittmatter zwischen zwischen 1950 und 1991 geschrieben. Er erzählt, was er gerade schafft, was ihn umtreibt, wie glücklich ihn Eva macht. Und immer wieder klingt Sehnsucht durch. »Ich grüße Euch auf Eurer Insel zwischen den Heimatwäldern« schreibt er zwei Tage vor dem 61. Geburtstag seiner Mutter Helene Strittmatter.Der Strittmatter-Vereinsvorsitzende Manfred Schemel hat den Prolog aufgenommen, in dem der Schriftsteller von seinen »zwei Zuhause« spricht. Szenen aus dem »Ochsenkutscher« sind enthalten, »Mein Dorf« aus dem »Schulzenhofer Kramkalender«, die Zeilen zum Birkchen aus »Der Laden 3«. Bevor seine Briefe aus Schulzenhof kamen, schrieb er aus der Johann-Strauß-Straße 1 in Spremberg und aus der Stalinallee 107 in Berlin.

Dass es ein Bohsdorfer Büchlein geworden ist, machen auch die kraftvollen Grafiken Sells. Sie passten zum »Ochsenkutscher«, wie sie nun zu den Briefen passen. Dass das Buch entstehen konnte, verdankt Manfred Schemel besonders drei Frauen. Der vor wenigen Tagen verstorbenen Eva Strittmatter, die »Zeitchen vergeht…« mit dem Wunsch verband, Sell als Illustrator zu gewinnen. Hildegund Sell, die nach dem Tod ihres Mannes 2009 Schemel eine reiche Auswahl an Holzschnitten für das Vorhaben anbot. Und Ranghild Pannusch, die Tochter Heinrich Strittmatters, die Einblick gewährte in die Briefe der Familie.

Finanziell unterstützt haben die Publikation der Landkreis Spree-Neiße und die Stadt Spremberg. Der Aufbau-Verlag genehmigte die Veröffentlichung der Werkauszüge und unkompliziert auch der Reclam-Verlag den Abdruck der Holzschnitte Sells.

 

Anmerkung___
Das Buch „Zeitchen vergeht…“ können Sie im LADEN erwerben. Auch können Sie es per E-Mail bohsdorf@strittmatter-verein.de oder telefonisch unter 035698/221 in unserem Büro dienstags und donnerstags von 11.00 Uhr bis 15.00 Uhr bestellen.

Artikel aus der LR – Neue Ehrenmitglieder im Strittmatter-Verein

Annett Igel berichtet in der LR vom 24.01.2011 über:

Neue Ehrenmitglieder im Strittmatter-Verein
Spremberg Der Erwin-Strittmatter-Verein hat zwei neue Ehrenmitglieder: die Berliner Schauspielerin Carmen-Maja Antoni und der Spremberger Arzt und Pferdenarr Werner Noack. Aber der Vereinsvorsitzende Manfred Schemel kündigt an, kürzertreten zu wollen.

Ein Gremium für die Vorbereitung des 100. Geburtstags Erwin Strittmatters im August 2012 muss gegründet werden. Die Kommunikation mit den 139 Vereinsmitgliedern ist zu optimieren. Das Büro des Vereins in Bohsdorf braucht wieder eine regelmäßige Besetzung, um schneller auf Anfragen reagieren zu können. Das Faxgerät ist auch kaputt. Der Cottbuser Manfred Schemel, seit acht Jahren Vereinsvorsitzender, musste in der Mitgliederversammlung im Spremberger Schloss mehrere Probleme aufzählen und deutete schließlich an, sich etwas zurückziehen zu wollen. »Ich habe meinen Lebensmittelpunkt in Cottbus. Und mit 70 Jahren möchte ich kürzertreten dürfen«, kündigte er an. Ein- bis zweimal in der Woche fährt er nach Bohsdorf. Allein seit seinem Start als Vorsitzender habe die Besetzung des Büros mindestens fünfmal gewechselt. Hinzu kommen die Bemühungen Fördermittel, Fürsprecher und Partner für den Verein zu finden. Dem Literaturwissenschaftler Schemel ist es verdanken, dass mit »Zeitchen vergeht« nach fünf Jahren endlich wieder eine neue Publikation des Vereins herausgegeben werden konnte. Es vereint Briefe Strittmatters aus den Jahren 1950 bis 1991 nach Bohsdorf und Holzschnitte Lothar Sells zum »Ochsenkutscher«-Roman. Für den größeren Teil der 300 Exemplare kann der Verein auf 15 Euro pro Buch hoffen. Am 25. Juni in diesem Jahr soll nun der neue Vorstand des Vereins gewählt werden.

Ein großer Erfolg im Anschluss an die Mitgliederversammlung war die Lesung mit Carmen-Maja Antoni. Sie hatte die Anderthalbmeter-Großmutter in Jo Baiers Verfilmung »Der Laden« gespielt. Nach Texten Erwin und Eva Strittmatters entstand ein sehr herzliches Gespräch mit der Schauspielerin des Berliner Ensembles. Die Sprembergerin Margrit Muladshikow: »Erwin Strittmatter ist tot, Bruder Heinrich lebt nicht mehr, Eva verstarb vor wenigen Tagen – aber die Großmutter lebt, sitzt vor uns und ist ein wunderbarer Mensch.«

Zusammenkunft am Sonnabend, dem 22. Januar 2011, im Schlosssaal Spremberg mit Carmen-Maja Antoni

Liebe Freunde, sehr geehrte Gäste,

mit tiefer Betroffenheit erfuhren wir, dass das Ehrenmitglied unseres Vereins, Frau Eva Strittmatter, nach langer, schwerer Krankheit verstorben ist.
Wir betrachten ihren Tod als unersetzlichen Verlust für die gegenwärtige Literatur in Deutschland. Mit über zwei Millionen verkauften Werken berührte sie tief ihre Leser in Ost und West sowie im Ausland. Frau Turcekowa aus der Slowakei übersetzt zur Zeit den Gedichtband „Die eine Rose überwältigt alles“, teilt sie uns mit

Unsere Mitgliederversammlung am Sonnabend, dem 22. Januar 2011, um 15.00 Uhr im Schloss von Spremberg  verstehen wir auch als Würdigung der Lebensleistung der Lyrikerin.
Die Nachricht vom Ableben Eva Strittmatters überraschte Frau Carmen-Maja Antoni, die unvergessliche Darstellerin der Großmutter im Dreiteiler „Der Laden“, und mich bei der Programmabsprache für den 22. Januar. Sie wird nach Eva Strittmatter und Galsan Tschinag das dritte Ehrenmitglied unseres Vereins. Spontan schlug sie vor, das Programm zu ändern. Sie wird ausschließlich Texte von Eva und Erwin Strittmatter vortragen und steht zu einer Gesprächsrunde bereit.

Eintritt: 3 Euro für Mitglieder, 5 Euro für Nichtmitglieder
Beginn des des Programms: 17 Uhr

Zugleich stellt sie Texte aus unserem Bändchen „Zeitchen vergeht“ vor. Der Erlös dient musealen Zwecken im Laden von Bohsdorf (Ausbau eines Zimmers in der oberen Etage für Arbeit mit Kindern und Jugendlichen).
Nach der Mitgliederversammlung  mit der Ehrung von Frau Antoni und vor dem Programm um 17.00 Uhr wird uns der Direktor des Heide-Museums Herr Kwast durch die neu gestaltete Strittmatter-Ausstellung führen.Wir wünschen uns allen einen interessanten Nachmittag und freuen uns auf die Begegnung und den Gedankenaustausch.

Für den Vorstand
Dr.Schemel -Vorsitzender-

Verdienstorden…

… des Landes Brandenburg für Eva Strittmatter

Dem Ehrenmitglied unseres Vereins Eva Strittmatter wurde die höchste Auszeichnung unseres Landes verliehen.
Ministerpräsident Platzeck betonte, dass sie derzeit die am meisten gelesene deutschsprachige Lyrikerin sei. Ihre Werke wurden in 15 Sprachen übersetzt. Sie ziehe Jung und Alt in ihren Bann.
Das bekräftigen wir gern und gratulieren herzlich.Erwin-Strittmatter-Verein

Dr.Manfred Schemel
Vorsitzender

Unser erstes Literatur-Café

Renate Brucke berichtet von unserer Zusammenkunft am 27. November

Unser erstes Literatur-Café
Schon lange gab es bei den Mitgliedern des Strittmatter-Vereins den Wunsch, sich über Begegnungen mit Strittmatters Literatur bzw. mit dem Autor selbst auszutauschen. Unter organisatorischer Leitung Frau Polzins und Frau Koalls führten siebenundzwanzig Literaturfreunde (unter ihnen auch ein Drittel Nichtmitglieder) in Bohsdorf “Unter Eechen” angeregte Gespräche  über Erlebnisse mit dem Dichter oder sie schilderten, wie sie Zugang zu seinen Erzählungen, Romanen oder philosophischen Betrachtungen fanden.

Viele kennen Strittmatter aus der Schule, denn “Tinko” war jahrelang Pflichtliteratur, “Ole Bienkopp” gehörte zur Deutschlehrer-Ausbildung in den sechziger Jahren. Aber auch die Erinnerung an Heimat, Kindheit und die typische Sprache der Niederlausitz macht den Lese-Genuss aus und lässt wiederholt zu seinen Werken greifen, so der einstimmige Tenor der Gesprächsteilnehmer.

Der Vorschlag von Frau Scholz, jeder solle doch seine Gedanken schriftlich formulieren, um daraus eventuell ein Büchlein für den 100. Geburtstag des Schriftstellers im Jahr 2012 zu gestalten, wurde gern aufgenommen.
Bei vorweihnachtlicher Stimmung, Kaffee und Kuchen vergingen die zwei Stunden sehr schnell; mancher hätte noch dieses und jenes hinzufügen können … Aber dazu ist bestimmt beim nächsten Mal am 9. April 2011 Gelegenheit, wenn wir uns in der Spremberger Bücherklause im Wiesenweg wiedersehen. Wir dürfen gespannt bleiben. Vielleicht wird es dann auch die Möglichkeit geben, in Strittmatters Literatur einzutauchen, interessante Textstellen vorzulesen und  zu diskutieren.

Artikel aus der LR – Die Tür zu den Strittmatters

Annett Igel berichtet in der LR vom 13.11.2010 über:

Die Tür zu den Strittmatters
Spremberg Eckbert Kwast vom Niederlausitzer Heidemuseum hat jetzt etwas, worum ihn der Erwin-Strittmatter-Verein in Bohsdorf beneidet. Das gibt der Vereinsvorsitzende und Literaturwissenschaftler Manfred Schemel unumwunden, aber schmunzelnd zu: die echte Eingangstür vom „Laden“ in Bohsdorf. Über 100 Besucher kamen am Donnerstagabend zur Wiedereröffnung der Strittmatter-Ausstellung ins Schloss.
Erwin Strittmatter hätte sich im Festsaal des Schlosses wohlgefüllt. Die Spremberger Musikschülerin Ande Eitner eröffnete die Vernissage mit dem „Valse“ von Frederic Chopin. Strittmatter liebte Klaviermusik. Aber auch das Gitarrenquartett hätte ihm gefallen, bestimmt. Was er vom Fußballspielen hielt, wie viele Bücher von ihm ins Polnische übersetzt wurden und wie eng die Bildteppichweber Christa und Günter Hoffmann mit dem Dichterpaar Erwin und Eva Strittmatter befreundet waren, alles das sind Themen, die die Vernissagebesucher in den drei sanierten Ausstellungsräumen diskutierten. Marita und Manfred Ihle, die den Grundstock für den reichen Fundus zu Strittmatter im Niederlausitzer Heidemuseum gelegt hatten, schauten sich gespannt um. Landrat Harald Altekrüger (CDU) freute sich über „liebevolle Details und die grafische Finesse“. „Erwin Strittmatter verdanken wir viele Touristen, die zu uns in die Region kommen“, sagt der Landrat. Egon Wochatz wirkte glücklich und hat gern geholfen – auch weil die Ausstellung ein Stein auf der Brandenburger Dichterstraße werden soll.

Unter den rund 250 Exponaten haben es einige von der alten in die neue Ausstellung geschafft. Andere hat Eckbert Kwast neu aus dem Fundus geholt, oder sein Mitarbeiter Heiner Klick grafisch besser aufgearbeitet. Das Team der Kreisbibliothek half dem Museum, ein ansehnliches, farbenfrohes Deckblatt vom „Kunstblatt der Jugend“, Nummer 3 des Jahrgangs 1928, zu besorgen. Dort wurde Strittmatters erste Geschichte, die vom Hund „Flock“, abgedruckt. Sie war wichtig fürs Selbstwertgefühl des 16-Jährigen – geschrieben haben soll er die Geschichte mit 14.

Einige Besucher wie Hans-Werner Dobberstein vom Strittmatter-Verein waren zum Klinkenputzen gekommen. Stolz zeigte Eckbert Kwast seine Überraschung: die Eingangstür vom Bohsdorfer „Laden“. „Noch mit den originalen Gardinen im Türfenster. Der Welzower Erhard Wesnigk hat sie uns Anfang des Jahres für die neue Ausstellung gegeben. Er hatte sie im Jahr 1998 von Heinrich Strittmatter, dem Bruder des Schriftstellers, geschenkt bekommen“, erzählte der Museumsfachleiter. Trotz der vielen Lobe, die Eckbert Kwast zur Vernissage ernten durfte, bleibt er gespannt. Für ein Schauen ganz in Ruhe haben sich schon mehrere Spremberger angekündigt. Aber auch Touristen möchte er länger in der Region halten helfen. Die Ausstellung macht Lust auf Strittmatter, sein Werk und auf die Region.

Zum Thema___
Zum ThemaGeöffnet hat das Niederlausitzer Heidemuseum dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr sowie am Wochenende und an den Feiertagen von 14 bis 17 Uhr. Die drei Räume zu Erwin Strittmatter gehören zu den Dauerausstellungen im Kulturschloss Spree-Neiße.

Artikel aus der LR – Mit Briefen an die Familie in Bohsdorf

Mit Briefen an die Familie in Bohsdorf
Bohsdorf Alle zwei Monate hat Erwin Strittmatter in Schulzenhof einen Brief nach Hause an die Familie in Bohsdorf geschrieben. Dr. Manfred Schemel, Vorsitzender des Erwin-Strittmatter-Vereins, will jetzt eine Auswahl davon zusammen mit Gedanken des Schriftstellers und Holzschnitten Lothar Sells zum „Ochsenkutscher“ in dem Buch „Zeitchen vergeht…“ veröffentlichen.

50 Holzschnitte hat der Grafiker und Bildhauer Lothar Sell (1939 bis 2009) um 1974/75 zu Strittmatters »Ochsenkutscher« (1950) geschaffen. Die Ausgabe mit den Illustrationen erschien 1976 beim Philipp Reclam jun. Verlag in Leipzig und bei Röderberg in Frankfurt am Main. Sells Sinn fürs Bäuerliche passt wunderbar zu den Dorfgeschichten um Lope Kleinermann, Held in Strittmatters erstem Roman, der vor 60 Jahren als Vorabdruck in der »Märkischen Volksstimme« erschienen war. Mal als kleine Vignetten, mal buchseitengroß ist zu sehen, wie Kriemhild von Rendsburg die Rose überm Antlitz ziert, wie Onkel Blemska Lope den Hintern versohlt, wie Lope mit der Krämerin die Heringe aus dem Fass zählt, wie die Frau Inspektor den Herrn Inspektor nackt vom abendlichen Besuch der Brennerei abhalten will oder wie Lope seine Schwester Trude mit Albert Schneider erwischt.

Groß war die Trauer im Erwin-Strittmatter-Verein, als die Mitglieder im Januar 2009 die Nachricht vom Tod des Grafikers Sell aus Meißen erreichte. Bereits der immerwährende Strittmatter-Kalender »Eine Stunde ist eine Stunde«, der 2005 unter der Federführung von Roland Quos und Manfred Schemel im Alfa-Verlag erschienen war, enthielt Grafiken von Sell. Und erst elf Monate vor dem Tod waren seine Arbeiten in der Begegnungsstätte »Unter Eechen« in Bohsdorf ausgestellt. Manfred Schemel hat die Witwe für das lange geplante neue Buch »Zeitchen vergeht…« gewinnen können. Was ihr Mann einst für den »Ochsenkutscher« herausgearbeitet hatte, soll diesmal zu einer Sammlung von Briefen und Gedanken Erwin Strittmatters passen.

Briefe an die »liebe Mama«, an den Vater und vor allem auch an Bruder Heinjak hat Schemel aus dem Familienbesitz, den Ranghild Pannusch in Bohsdorf als Nichte des Schriftstellers hütet, ausgewählt. Die Zeilen kamen aus Schulzenhof. Aber auch aus Berlin und aus Spremberg seien zwei Briefe dabei, sagt Schemel. Sie sind voll mit Alltag, zeigen, wie vertraut das Verhältnis zwischen den beiden Strittmatter-Brüdern war. Erwin gibt Heinjak Tipps, erledigt Besorgungen in Berlin, an die die Familie in Bohsdorf nicht herankam. Und Erwin Strittmatter schildert in einem Brief von 1954 auch, wie glücklich er ist, mit Eva endlich die richtige Frau gefunden zu haben. Schemel hofft, dass das Buch noch in diesem Jahr erscheint.

Dass es genug Interessenten für neue Publikationen zu Strittmatter gibt, hat die Museumsnacht auf dem Hof vom »Laden« in Bohsdorf bewiesen. 50 Literaturfreunde lauschten der Lesung, die die stellvertretende Vereinsvorsitzende Renate Brucke diesmal zur Strittmatter’schen Schreibsucht zusammengestellt hatte.

Unsere Lesung vom 4. September

Am Mittag des vierten Septembers bange Blicke zum Himmel: Regnet es? Bleibt es trocken, wie vom Wetterbericht versprochen?

Ein Bericht von Renate Brucke über unsere Museumsnacht“… meine Sucht, mich in geschriebenen und gedruckten Worten unter die Menschen zu begeben.”
Unter diesem Motto stand unsere diesjährige Lesung aus Anlass der Museumsnacht im Spree-Neiße- Kreis.
Am Mittag des vierten Septembers bange Blicke zum Himmel: Regnet es?  Bleibt es trocken, wie vom Wetterbericht versprochen? Nein! Fortsetzung des Regen-Augusts auch im September. Und wir, die Organisatoren, Lesenden und Musizierenden im Konflikt: Herrliches Ambiente im Hof, aber nass und kalt oder wenig malerische Umgebung in der Begegnungsstätte, dafür aber trocken und warm?

In letzter Minute stellten Fleißige ein Zelt auf und die Akteure wurden jeweils in die Scheune bzw. in die alte Garage verfrachtet. Letztere war in den vergangenen Wochen zu einem Ausstellungsraum umfunktioniert und zeigte von  Renate Brucke Aquarelle, Öl- und Acrylbilder, Drucke und Zeichnungen mit Bohsdorfer Impressionen. Unter den Betrachtern gab es Bewunderer und auch Kaufinteressenten.

Und trotz Kälte und zahlreicher anderer Veranstaltungen im Kreis fanden rund vierzig Besucher zu uns. Sie ließen sich von den Bohsdorfern Klaus Nikolaus, Ranghild Pannusch, Renate Brucke und Kordula Thiel, der Sprembergerin Annett Igel und dem Cottbuser Manfred Schemel in die “Bossdomer” Welt mit Lehrer Rumposch, Stellmacher Schestawitscha, Lenchen Matt, Gärtner Kollatssch und vielen anderen entführen. Mit Strittmatters Selbstermunterungen, Kommentaren und Tagebuchaufzeichnungen aus “Die Lage in den Lüften” wurde das Motto des Leseabends unterstrichen.

Mit leiser, aber auch mit beschwingter Saxofon- und Klaviermusik umrahmten und bereicherten Daniel Jungwirth und Ramona Pietkiewicz diese abendliche Stunde. Gestärkt mit Gegrilltem und Getränken zogen einige Besucher zu anderen Museen. Die, die blieben, genossen noch die Wärme des entfachten Lagerfeuers. Anerkennende Worte von vielen Seiten für diese Veranstaltung ließen uns schon an neue Vorhaben im nächsten Jahr denken. Es gibt noch so manches bei Strittmatter zu entdecken …