DER LADEN | Erster Abend | Uraufführung am 9.6.2012 im Staatstheater Cottbus

Liebe Strittmatter-Freunde,
im Jahr des 100. Geburtstages Erwin Strittmatters wird das Staatstheater Cottbus die Laden-Trilogie uraufführen.Hier der Auszug aus dem Spielplan 2011/2012 des Staatstheater Cottbus:

DER LADEN ERSTER ABEND
von Holger Teschke nach Erwin Strittmatters gleichnamigem Roman
URAUFFÜHRUNG

Sonnabend 9.6.2012 Großes Haus

Regie: Mario Holetzeck | Bühne: Gundula Martin
Kostüme: Susanne Suhr | Musik: Hans Petith

SCHAUSPIEL

„Das Leben lebt vom Wandel“, bemerkt Esau Matt, genannt „Bäckersch Esau“. Er wächst in Bossdom auf, einem kleinen Niederlausitzer Heidedorf nicht weit von Spremberg. Finanziell unterstützt durch die Großeltern betrieben seine Eltern hier eine Bäckerei und einen Kolonialwarenhandel. Dieser wird zum Ausgangs- und Rückkehrpunkt des jungen und später des erwachsenen Esau. In der Welt rund um den Laden gerät er in familiäre Auseinandersetzungen, in die „Kräche“ zwischen den Generationen. Er beobachtet die Menschen mit ihren kleinen wie großen Sehnsüchten und erfährt von ihrer Verzweiflung. Hier macht er seine ersten sexuellen Entdeckungen, hier startet er dichterische Versuche. Esau und seine Familie erleben die Wunder des technischen Fortschritts, und alle werden sie schmerzvoll von der Weltpolitik gezeichnet. Der „Wandel des Lebens“ hinterlässt Spuren, im Laden wie in den Herzen der Menschen.
In seiner autobiografischen Romantrilogie, die zwischen 1983 und 1992 erschienen ist, beschreibt Erwin Strittmatter poetisch und philosophisch das Leben auf dem Lande im Osten Deutschlands in den 20er, 30er und den Nachkriegsjahren des letzten Jahrhunderts. Strittmatter verbrachte seine Kindheit und Jugend in Bohsdorf nahe Spremberg, dem Ort, den er unter dem Namen „Bossdom“ literarisch verewigt hat.
Regisseur Mario Holetzeck bringt in zwei Stücken des Autors Holger Teschke Motive dieser umfangreichen Niederlausitzer Familiensaga auf die Theaterbühne. Die Premiere des Zweiten Abends ist für den Herbst 2012 geplant. Damit umkreist das Cottbuser Schauspiel den 100. Geburtstag Erwin Strittmatters mit einem außergewöhnlichen Uraufführungsprojekt.

Zeit für Strittmatter

Fand eine 6. Klasse der Grundschule Wadelsdorf am letzten Schultag vor den Osterferien. Sie erkundete vor Ort, was sie im Deutschunterricht bei Frau Lindner über Erwin Strittmatter gehört und gesehen hatte. Wo steht Tinkos Haus? Womit verletzte sich Onkel Phile? Der heißt ja Paul wie ich! Wie viele Geschwister hatte Erwin Strittmatter? Das waren die ersten Fragen und Erkenntnisse nach ihrem Fußmarsch von Wadelsdorf zum Bohsdorfer Laden-Museum. Und sie mussten beim Rundgang durch die Laden-Räume und den Erläuterungen weiter aufmerksam sein, denn ein abschließendes Quiz überprüfte ihr Wissen. Aufgaben wie: Wo wurde Strittmatter geboren?  Nenne drei seiner Werke. Was wurde im Laden verkauft? wurde von fast allen Schülern richtig beantwortet.

Die vom Verein zur Verfügung gestellten Preise – das Kinderbuch „Pony Pedro“, einen Büchergutschein und einen Ball – gewannen Max Franke (Hornow), Marie Döring (Bohsdorf/Vw) und Erik Perminow (Hornow). Eine Postkarte mit Laden-Motiv erhielten alle Schüler, bevor sie sich auf den Rückweg machten.

Der Erwin-Strittmatter-Verein wünscht sich viele interessierte Schulklassen in Bohdorf, um Strittmatters Literatur bei der jüngeren Generation lebendig zu halten. Es gibt auch die Möglichkeit, erste Bekanntschaft mit Leben und Werk des Dichters im Rahmen einer Unterrichtsstunde zu schließen. Ich komme auch gern in die Schule.

Renate Brucke

Zweites Literatur-Café

Die Spremberger Bücherklause ist ein wunderbarer Ort für Lesungen, anregende Gespräche, aber auch Kaffee und Kuchen zu genießen. Die Verantwortlichen des Cafés hatten sich am 9. April auf ihre Gäste gut vorbereitet. Eingestimmt wurden die rund zwanzig Besucher durch die Einleitung eines der ersten Texte von Herrn Stempin  „Mein Freund Strittmatter“, in dem er seine enge Verbundenheit mit dem Dichter und seinem Werk zum Ausdruck bringt. Frau Polzin erinnerte  an die Broschüre, die anlässlich des 100. Geburtstages des Dichters gedruckt werden soll.
Herr Jordan jun. eröffnete den Vorlesenachmittag mit der  Nachtigallgeschichte „Schneewittchen“, in der Onkel Phile nicht nur Post und Zeitungen austrägt, sondern – wir kennen ihn – sich des Öfteren „bedient“: Zeitungen ausgiebig liest und Abonnenten-Gelder behält …
Sein Vater, Hans Jordan , stellte für ihn Bemerkenswertes aus Lars Herdes Buch „Erwin Strittmatter – Der Laden und das Lebenswerk“ vor und ergänzte mit einer Textstelle aus Laden I, in der man die vielfältigen  Düfte beim Heringseinlegen  im Hause Matt förmlich riecht.

Für meinen Vortrag hatte ich Esau Matts Erste Kontakte mit der „hochen Jungsenschule“ und seinem Direktor ausgewählt. Interessant fand ich  auch einen Autorenkommentar Strittmatters im Laden I zu seinen frühen Erzählungen vom „Neuen Menschen“, die Anfang der achtziger Jahre noch in den Lesebüchern standen und im Deutschunterricht behandelt  wurden.
Frau Polzin hatte sich in ihrem Vortrag für Kurzprosa aus dem Schulzenhofer Kramkalender und Selbstermunterungen entschieden.
Für eine Spremberger Zuhörerin, Frau Müller, wurde schnell noch die Begebenheit mit dem Großvater und seiner Lenka auf dem Pferdewagen gesucht und vorgelesen. Danach traten die Gäste in einen regen Gedankenaustausch, auch über künftige Themen beim dritten Literatur-Café im Herbst. Vorgeschlagen wurde, sich den Kinder-und Jugendbüchern Pony Pedro und Tinko zu widmen.

Renate Brucke

Artikel aus ND – Briefe nach »Bossdom«

Liebe Mitglieder und Freunde,
wir freuen uns über die Nachfrage nach unserem Büchlein „Zeitchen vergeht …“. Frau Dr.Gutschke schrieb in „Neues Deutschland“ vom 24.03.2011 eine Rezension, die wir gern vorstellen. Bitte beachten Sie bei telefonischer oder schriftlicher Bestellung die Vorkasse (15 Euro pro Stück plus Versandkosten 2 Euro, unabhängig von der Stückzahl).Unsere Kontodaten
BLZ 18050000
Kto.-Nr. 361o112092
Verwendungszweck: Buch „Zeitchen vergeht …“
Name:

Beitrag aus „Neues Deutschland“ vom 24. März 2011
Briefe nach
»Bossdom«

Von Irmtraud Gutschke

»Allmählich verschmelzen nun die Geschichten (auch für mich), und bald wird die Zeit kommen, da man sich die Geschichten ohne die Holzschnitte von Lothar Sell kaum noch vorstellen kann«, so hat Erwin Strittmatter einmal bemerkt. Es ist also gar keine Frage, warum Manfred Schemel vom Strittmatter-Verein in Bohsdorf Sell-Grafiken als Illustrationen dieses kleinen Briefbandes wählte. In seinem späten Werk »Vor der Verwandlung« sagt Strittmatter, er habe »zwei Zuhause«.
Schulzenhof hatte er sich selbst erschaffen. Seine Liebe, die schöne, junge Eva, hatte er sich selbst erobert. Aber er hat immer auch um seine Wurzeln in Bohsdorf gewusst, und er hat diesen Ort – vor allem mit »Der Laden« – in die große Literatur gebracht. »Bossdom« heißt er dort, und im »Loaden« ist heute ein kleines Museum.
Erwins Bruder Heinrich hat penibel alle Briefe aufgehoben, die er aus Schulzenhof bekam. Daraus speist sich vorliegende Auswahl – eine liebevolle Komposition aus Strittmatter-Briefen von 1950 bis 1991 und Zitaten aus seinem Werk. Zu Beginn ein Brief als Faksimile: »Meine liebe Mama« – in gestochen schöner Handschrift. Von diversen Konferenzen wird berichtet, vom Roman »Der Ochsenkutscher« (»im Wesentlichen ein Bohsdorfer Kind«), an die Aussaat der Tomaten wird gedacht und daran, dass es nie wieder Krieg geben möge.
»Wie kommt ihr mit der Gespannfrage auf dem Felde zurecht?«, fragt Erwin 1951. 1954 will die Krankheit der Mutter besprochen sein, und es kommt auch schon das Haus in Schulzenhof ins Spiel, das bald erworben wird (»Im Walde sind Seen, kleine Hügel, Stille und, wenn man will, Einsamkeit, die man zuweilen braucht, um ungestört denken zu können.«) Strittmatter ist ja auch immer eifrig dabei, sein literarisches Feld zu bestellen. Er spricht von Ausgaben und Auflagen, wie beiläufig und doch mit Stolz. Beim Aufbruch zu einer Ost-West-Sitzung des PEN weiß er sich in einer ganz anderen Sphäre als die Bohsdorfer Verwandten. Umso schöner, wenn er ihnen auch vom Häckseln berichten kann. Nicht etwa nur Bruder Heinjak ist ein guter Bauer, Erwin ist es auch. Und Schriftsteller noch dazu.
»Wenn ich nicht mehr schreiben könnte, würde ich in der Landwirtschaft (Viehzucht) arbeiten«, bekennt er, aber er ist sich auch sicher, dass er sich beim Schreiben »nicht geschont« hat, sich nicht »mit Ungefährem zufrieden« gab.
»Stolz macht mich, weil man bis nach Arabien liest, was Bäckersch Arwin aus Bohsdorf schreibt, unzufrieden, weil ich glaube, noch mehr leisten zu können.«
Wer es bis jetzt noch nicht wusste, der sieht es hier: ein ehrgeiziger Mann, der durchaus schon ein Anderer ist, aber seinen Lieben immer wieder beteuert, der Alte zu sein. Was können sie denn dort, in der freundlichen Niederlausitz, schon wissen von den Querelen, die er in Berlin zu bestehen hat?
Zwischen den Zeilen: Schaffensgeschichte, die man aus heutiger Sicht noch besser versteht. Nachrichten über das Familienleben in Schulzenhof, die Frau, »die mich so selbstlos liebt«, die Kinder … Eine kleine, aber feine Auswahl. Allen, die Erwin Strittmatter mögen, wird sie Freude machen.
Manfred Schemel (Hg.): Zeitchen vergeht … Briefe Erwin Strittmatters nach Bohsdorf. Mit Holzschnitten von Lothar Sell. Zu beziehen für 15 € + 2 € Versand per E-Mail bohsorf@strittmatter-verein.de oder über 035698 221 (Di u. Do 11-15 Uhr oder Anrufbeantworter).

Spende zur Unterstützung unserer Vereinsarbeit

Liebe Strittmatter-Freunde,
die ortsansässige Sparkasse Spree-Neiße (Direktion Spremberg) überreichte dem Erwin-Strittmatter-Verein e.V. eine Spende in Höhe von 500 Euro.

Damit können wir unsere Aktivitäten in Vorbereitung des 100. Geburtstages von Erwin Strittmatter besser gestalten. Als Dank überreichten wir unser neues Büchlein „Zeitchen vergeht“ und eine Spendenurkunde.Herzlichen Dank!

Artikel aus der LR – Sehnsucht im Brief und Kraft im Bild

Annett Igel berichtet in der LR vom 25.01.2011 über:

Sehnsucht im Brief und Kraft im Bild
Spremberg „Zeitchen vergeht…“ – unter diesem Titel hat Manfred Schemel jetzt Briefe Erwin Strittmatters nach Bohsdorf und Holzschnitte Lothar Sells vereint. Nach dem immerwährenden Kalender „Eine Stunde ist eine Stunde“ brauchte diese Idee ein „Zeitchen“ von fünf Jahren.

Die Briefe in die Heimat – an die Mama, den Vater, an Bruder Heinjak, an die Lieben, an die Bohsdorfer – hat Strittmatter zwischen zwischen 1950 und 1991 geschrieben. Er erzählt, was er gerade schafft, was ihn umtreibt, wie glücklich ihn Eva macht. Und immer wieder klingt Sehnsucht durch. »Ich grüße Euch auf Eurer Insel zwischen den Heimatwäldern« schreibt er zwei Tage vor dem 61. Geburtstag seiner Mutter Helene Strittmatter.Der Strittmatter-Vereinsvorsitzende Manfred Schemel hat den Prolog aufgenommen, in dem der Schriftsteller von seinen »zwei Zuhause« spricht. Szenen aus dem »Ochsenkutscher« sind enthalten, »Mein Dorf« aus dem »Schulzenhofer Kramkalender«, die Zeilen zum Birkchen aus »Der Laden 3«. Bevor seine Briefe aus Schulzenhof kamen, schrieb er aus der Johann-Strauß-Straße 1 in Spremberg und aus der Stalinallee 107 in Berlin.

Dass es ein Bohsdorfer Büchlein geworden ist, machen auch die kraftvollen Grafiken Sells. Sie passten zum »Ochsenkutscher«, wie sie nun zu den Briefen passen. Dass das Buch entstehen konnte, verdankt Manfred Schemel besonders drei Frauen. Der vor wenigen Tagen verstorbenen Eva Strittmatter, die »Zeitchen vergeht…« mit dem Wunsch verband, Sell als Illustrator zu gewinnen. Hildegund Sell, die nach dem Tod ihres Mannes 2009 Schemel eine reiche Auswahl an Holzschnitten für das Vorhaben anbot. Und Ranghild Pannusch, die Tochter Heinrich Strittmatters, die Einblick gewährte in die Briefe der Familie.

Finanziell unterstützt haben die Publikation der Landkreis Spree-Neiße und die Stadt Spremberg. Der Aufbau-Verlag genehmigte die Veröffentlichung der Werkauszüge und unkompliziert auch der Reclam-Verlag den Abdruck der Holzschnitte Sells.

 

Anmerkung___
Das Buch „Zeitchen vergeht…“ können Sie im LADEN erwerben. Auch können Sie es per E-Mail bohsdorf@strittmatter-verein.de oder telefonisch unter 035698/221 in unserem Büro dienstags und donnerstags von 11.00 Uhr bis 15.00 Uhr bestellen.

Artikel aus der LR – Neue Ehrenmitglieder im Strittmatter-Verein

Annett Igel berichtet in der LR vom 24.01.2011 über:

Neue Ehrenmitglieder im Strittmatter-Verein
Spremberg Der Erwin-Strittmatter-Verein hat zwei neue Ehrenmitglieder: die Berliner Schauspielerin Carmen-Maja Antoni und der Spremberger Arzt und Pferdenarr Werner Noack. Aber der Vereinsvorsitzende Manfred Schemel kündigt an, kürzertreten zu wollen.

Ein Gremium für die Vorbereitung des 100. Geburtstags Erwin Strittmatters im August 2012 muss gegründet werden. Die Kommunikation mit den 139 Vereinsmitgliedern ist zu optimieren. Das Büro des Vereins in Bohsdorf braucht wieder eine regelmäßige Besetzung, um schneller auf Anfragen reagieren zu können. Das Faxgerät ist auch kaputt. Der Cottbuser Manfred Schemel, seit acht Jahren Vereinsvorsitzender, musste in der Mitgliederversammlung im Spremberger Schloss mehrere Probleme aufzählen und deutete schließlich an, sich etwas zurückziehen zu wollen. »Ich habe meinen Lebensmittelpunkt in Cottbus. Und mit 70 Jahren möchte ich kürzertreten dürfen«, kündigte er an. Ein- bis zweimal in der Woche fährt er nach Bohsdorf. Allein seit seinem Start als Vorsitzender habe die Besetzung des Büros mindestens fünfmal gewechselt. Hinzu kommen die Bemühungen Fördermittel, Fürsprecher und Partner für den Verein zu finden. Dem Literaturwissenschaftler Schemel ist es verdanken, dass mit »Zeitchen vergeht« nach fünf Jahren endlich wieder eine neue Publikation des Vereins herausgegeben werden konnte. Es vereint Briefe Strittmatters aus den Jahren 1950 bis 1991 nach Bohsdorf und Holzschnitte Lothar Sells zum »Ochsenkutscher«-Roman. Für den größeren Teil der 300 Exemplare kann der Verein auf 15 Euro pro Buch hoffen. Am 25. Juni in diesem Jahr soll nun der neue Vorstand des Vereins gewählt werden.

Ein großer Erfolg im Anschluss an die Mitgliederversammlung war die Lesung mit Carmen-Maja Antoni. Sie hatte die Anderthalbmeter-Großmutter in Jo Baiers Verfilmung »Der Laden« gespielt. Nach Texten Erwin und Eva Strittmatters entstand ein sehr herzliches Gespräch mit der Schauspielerin des Berliner Ensembles. Die Sprembergerin Margrit Muladshikow: »Erwin Strittmatter ist tot, Bruder Heinrich lebt nicht mehr, Eva verstarb vor wenigen Tagen – aber die Großmutter lebt, sitzt vor uns und ist ein wunderbarer Mensch.«

Zusammenkunft am Sonnabend, dem 22. Januar 2011, im Schlosssaal Spremberg mit Carmen-Maja Antoni

Liebe Freunde, sehr geehrte Gäste,

mit tiefer Betroffenheit erfuhren wir, dass das Ehrenmitglied unseres Vereins, Frau Eva Strittmatter, nach langer, schwerer Krankheit verstorben ist.
Wir betrachten ihren Tod als unersetzlichen Verlust für die gegenwärtige Literatur in Deutschland. Mit über zwei Millionen verkauften Werken berührte sie tief ihre Leser in Ost und West sowie im Ausland. Frau Turcekowa aus der Slowakei übersetzt zur Zeit den Gedichtband „Die eine Rose überwältigt alles“, teilt sie uns mit

Unsere Mitgliederversammlung am Sonnabend, dem 22. Januar 2011, um 15.00 Uhr im Schloss von Spremberg  verstehen wir auch als Würdigung der Lebensleistung der Lyrikerin.
Die Nachricht vom Ableben Eva Strittmatters überraschte Frau Carmen-Maja Antoni, die unvergessliche Darstellerin der Großmutter im Dreiteiler „Der Laden“, und mich bei der Programmabsprache für den 22. Januar. Sie wird nach Eva Strittmatter und Galsan Tschinag das dritte Ehrenmitglied unseres Vereins. Spontan schlug sie vor, das Programm zu ändern. Sie wird ausschließlich Texte von Eva und Erwin Strittmatter vortragen und steht zu einer Gesprächsrunde bereit.

Eintritt: 3 Euro für Mitglieder, 5 Euro für Nichtmitglieder
Beginn des des Programms: 17 Uhr

Zugleich stellt sie Texte aus unserem Bändchen „Zeitchen vergeht“ vor. Der Erlös dient musealen Zwecken im Laden von Bohsdorf (Ausbau eines Zimmers in der oberen Etage für Arbeit mit Kindern und Jugendlichen).
Nach der Mitgliederversammlung  mit der Ehrung von Frau Antoni und vor dem Programm um 17.00 Uhr wird uns der Direktor des Heide-Museums Herr Kwast durch die neu gestaltete Strittmatter-Ausstellung führen.Wir wünschen uns allen einen interessanten Nachmittag und freuen uns auf die Begegnung und den Gedankenaustausch.

Für den Vorstand
Dr.Schemel -Vorsitzender-

Verdienstorden…

… des Landes Brandenburg für Eva Strittmatter

Dem Ehrenmitglied unseres Vereins Eva Strittmatter wurde die höchste Auszeichnung unseres Landes verliehen.
Ministerpräsident Platzeck betonte, dass sie derzeit die am meisten gelesene deutschsprachige Lyrikerin sei. Ihre Werke wurden in 15 Sprachen übersetzt. Sie ziehe Jung und Alt in ihren Bann.
Das bekräftigen wir gern und gratulieren herzlich.Erwin-Strittmatter-Verein

Dr.Manfred Schemel
Vorsitzender

Unser erstes Literatur-Café

Renate Brucke berichtet von unserer Zusammenkunft am 27. November

Unser erstes Literatur-Café
Schon lange gab es bei den Mitgliedern des Strittmatter-Vereins den Wunsch, sich über Begegnungen mit Strittmatters Literatur bzw. mit dem Autor selbst auszutauschen. Unter organisatorischer Leitung Frau Polzins und Frau Koalls führten siebenundzwanzig Literaturfreunde (unter ihnen auch ein Drittel Nichtmitglieder) in Bohsdorf “Unter Eechen” angeregte Gespräche  über Erlebnisse mit dem Dichter oder sie schilderten, wie sie Zugang zu seinen Erzählungen, Romanen oder philosophischen Betrachtungen fanden.

Viele kennen Strittmatter aus der Schule, denn “Tinko” war jahrelang Pflichtliteratur, “Ole Bienkopp” gehörte zur Deutschlehrer-Ausbildung in den sechziger Jahren. Aber auch die Erinnerung an Heimat, Kindheit und die typische Sprache der Niederlausitz macht den Lese-Genuss aus und lässt wiederholt zu seinen Werken greifen, so der einstimmige Tenor der Gesprächsteilnehmer.

Der Vorschlag von Frau Scholz, jeder solle doch seine Gedanken schriftlich formulieren, um daraus eventuell ein Büchlein für den 100. Geburtstag des Schriftstellers im Jahr 2012 zu gestalten, wurde gern aufgenommen.
Bei vorweihnachtlicher Stimmung, Kaffee und Kuchen vergingen die zwei Stunden sehr schnell; mancher hätte noch dieses und jenes hinzufügen können … Aber dazu ist bestimmt beim nächsten Mal am 9. April 2011 Gelegenheit, wenn wir uns in der Spremberger Bücherklause im Wiesenweg wiedersehen. Wir dürfen gespannt bleiben. Vielleicht wird es dann auch die Möglichkeit geben, in Strittmatters Literatur einzutauchen, interessante Textstellen vorzulesen und  zu diskutieren.