Internet sei Dank oder immer noch Neues von der Laden-Trilogie

Im letzten August erhielt der Verein eine Anfrage der 82-jährigen Kalifornierin Lilo Campeau, mit der Bitte, ob ihr jemand das einzig erhaltene Klassenfoto der Quarta von 1926 mit Erwin Strittmatter vor der „hochen Jungsenschule“ in Spremberg zuschicken könnte.

Warum? Sie versuchte schon seit längerem, Informationen über ihre Eltern zu finden. Ihre Mutter Edith, geborene Härtel, ist in Spremberg aufgewachsen; ob ihr Vater Joachim Tausend, geboren am 11.03.1913, auch Spremberger ist, wollte sie im Internet herausfinden.

Dabei stieß sie auf das von mir 2009 geführte Interview mit der Zeitzeugin Erika Brix, geborene Franke, die das Spremberger Mädchen-Lyceum besuchte und Erwin Strittmatter, der dort bei den Hausmeisterehepaar Pensionsgast war, kennen und schätzen gelernt hatte. Darin steht u. a.: „Auf dem bekannten Klassenfoto vor dem Spremberger Gymnasium zeigte sie mir sofort den frechen Joachim Tausend, besser bekannt als ,Krachschläger Hundert’.“

Lilo Campeau schrieb, dass könnte mein Vater sein, er war als junger Mensch sehr forsch. Nachdem ich ihr das Foto geschickt hatte, war meine Neugier geweckt und ich suchte die Textstellen im Laden Zweiter Teil nach Krachschläger Hundert. Strittmatter schreibt:

Ich belade meinen Handwagen und trecke ihn die Muskauer Straße hinauf. Krachschläger Hundert kommt mir entgegen. In seinem Gesicht erspür ich die schon leicht markierten Züge des Rohlings, der er später geworden ist. Kito von Saspow, Kito von Saspow, Kito, Kito, Kito, behöhnt er mich. Ich denke an Großtante Maikas Rat: Sei bissel stolz ooch!“

Nun wurde ich noch neugieriger und wollte wissen, was aus Joachim Tausend geworden war. Seine Tochter antwortete, dass er im Unterschied zu einigen Familienmitgliedern „sich so weit wie möglich von den Nazis ferngehalten hat“. In den Dreißigerjahren machte er amerikanische Swingmusik in Berlin – er war einer der „Swing Kids“, über die es einen Film gibt. 1943 wurde er als Feind des Dritten Reiches verhaftet und bekam „Orders nach Sibirien“. Dem konnte er sich durch Flucht nach Dänemark entziehen, wurde dann von der britischen Armee bei seiner Schlauchbootüberfahrt gefangengenommen und ins Kriegsgefangenenlager gesteckt.

Die Mutter floh 1945 mit den Kindern vor den Russen in die Nähe von Wolfsburg, wohin der Vater 1946 zurückkehrte.

Wie es ihr gelang, seit Jahrzehnten in dem sonnigen Kalifornien zu leben, ist ebenfalls interessant …

Soviel zu Strittmatters Einlass: „Wahrlich, ich sage euch, dieses Buch da und dieses Buch hier enthalten neunzig Prozent Wahrheit und zehn Prozent Erlogenes, …“

Renate Brucke

Klaus Trende: Abschweifungen aus der Wundertäter-Arbeitsstube

Er wollte immer auf der Erde sein. Und lange bleiben. Denn die Natur war ihm Paradies und Fluchtpunkt. Aber so geht es uns ja allen, wenn wir die Farben des Herbstlaubs sehen oder das Meer. Naja, wenige Ausnahmen gibt es. Elon Musk zum Beispiel. Der will auf den Mars. Aber der tickt ja auch nicht richtig in seinem technophilen Fieber, seiner Hybris und Selbstverliebtheit. Zurück zur Erde und zu dem Wortbauer aus Schulzenhof. Es geht um eine Begegnung mit Erwin Strittmatter. Oder sein Alter Ego, dem Wundertäter, wie er im Osten benamst wird.
Begegnungen lösen Gedanken, die sich oft für Jahre im Hirn abgelagert haben. So ging es mir im Frühling 1989. In einer landesweit „maßgebenden“ Zeitung, die sich „Zentralorgan“ nannte, entließ ich mein Urteil zu dem neuen Gedichtbuch „Atem“. Autorin dieser Poesie war die Gefährtin des Wundertäters. Und deren Buch gefiel mir. Und so kam es, dass der Wundertäter auch ein Gran Gefallen an der Rezension fand. Wir vereinbarten ein Interview. Er sei am 27. Mai in der Gegend, weil er in seiner Geburtsstadt Spremberg lesen und das Papier seiner Ehrenbürgerschaft erhalten solle. In der Aula der Karl-Marx-Oberschule las er dann seine „Letzten Meldungen“. Es war der Arbeitstitel des Manuskripts vom dritten Teil der Trilogie „Der Laden“, der 1992, zwei Jahre vor seinem Tod erschien.

Gespräch über einen Waldgänger und Lebenskünstler
Wir trafen uns vor der Lesung zum Gespräch. Es war in Cottbus. Er logierte im damaligen „Hotel Lausitz“. Es war ein kurzes Gespräch, denn ich spürte seine Anspannung vor der Lesung. Sein Mitarbeiter Henry, der ihn chauffierte, wartete wohl bereits im Auto. Aber unsere Begegnung hatte Folgen. Er fragte mich, womit ich mich beschäftige. Mit Henry David Thoreau, sagte ich. Drei Jahre zuvor, bereits in der Gorbatschow-Ära, waren im DDR-Verlag Kiepenheuer dessen Essays „Leben ohne Grundsätze“ erschienen. Und ich beschaffte mir auch die Trauerrede von Ralph Waldo Emerson, die dieser am 9. Mai 1862 in Concord/Massachusetts auf Thoreau hielt. Davon erzählte ich Strittmatter. Es war ein Credo, ein Programm fürs Überleben, eine Idee, die 1989, 122 Jahre später also, noch Orientierung verhieß. Vom Waldgänger, Schriftsteller und Lebensreformer am Walden Pond in den USA inspiriert. Und das war für Strittmatter in dieser bewegten Zeit wie ein Feuerwerk. Zum Interview kam es nicht; er lud mich zu sich ein. Nach Schulzenhof. Dass es erst Jahre später klappte – da war er schon tot – war den unruhigen Jahren nach dem Zusammenbruch der DDR geschuldet. Man war mit anderem beschäftigt.
Im Vorfrühling 1996 fuhren wir – meine Frau und ich – nach Schulzenhof. Fernab von den Metropolen des Irrsinns, in einem Dreizehn-Seelen-Dorf nahe Gransee lebte Eva Strittmatter, die Dichterin und Witwe des Wundertäters. Sie hatte uns eingeladen. Es war ein kalter Vorfrühlingstag. Und vieles in den Erzählungen drehte sich um den seit zwei Jahren mit Erde bedeckten Erwin Strittmatter. Die Dichterin fragte mich, ob wir Erwins Arbeitsstube sehen wollten. Kein Fremder durfte diesen Ort zu seinen Lebzeiten betreten. Und danach war es auch wie die geheime Schatzhöhle von Ali Baba. Nun waren wir drin. Die hölzerne Stube über das ganze Dachgeschoss gedehnt, der Atem der Wälder, nach allen Himmelsrichtungen die Fenster, der Ohrensessel mit dem Fell, die Bücherregale, Isaak Babels Reiterarmee, Konstantin Paustowskis Buch der Wanderungen, Bertolt Brecht, Hermann Hesse, Thoreau, Laotse, Goethe selbstverständlich, unübersehbar die kostbare Fülle zwischen den Buchdeckeln.

Der Geist des Ortes
Lebenslang interessierte mich der Raum, in dem aus dem Alltag Literatur gekeltert wird. Weil ich denke, dass der Arbeitsort und seine Atmosphäre den Geist und das Gefühl des Autors bergen, ja, dass sie ihn formen, beseelen, seine Sinne weiten, seine Sehnsüchte und Ängste mildern und den Gegenstand seiner Literatur befestigen. Johann Gottfried Herder schrieb einst „Wie die Menschen denken und leben, so bauen und wohnen sie auch.“ Der genius loci, der Geist des Ortes, setzt so tatsächlich ein Geheimnis frei und spricht sich über den Dichter aus. Vergangenheit wird gegenwärtig und Gegenwart der Vergänglichkeit entrissen. Aus Wahrheit entsteht Dichtung und diese ist wiederum eine neue Wahrheit. Aber was kann sie uns sagen?
Der Blick aus Strittmatters Fenster geht auf das Gartenhaus, am Horizont der Kiefernwald und das abendliche Licht, der Raureif auf den Wiesen, die Freiheit der Bäume. Da schwingt auch die Sehnsucht nach einer anderen Welt in dieser. Einer solchen, die sich wieder an den Elementen orientiert, an klarem Wasser, an dem Segen der Wälder, der Erde, an reiner Luft und Stille, frei vom Tempo und Verschleiß der digitalen Welt. Des Dichters Ort mit der Botschaft: Wir müssen wieder Natur werden. Sinnlich und vernunftbegabt.
Auf zwei Zeichen reduziert, kann keine Zukunft wachsen. Der binäre Code und die künstliche Intelligenz als einziges Maß verkrüppeln das Menschliche, vom Göttlichen nicht zu reden. Denn der rechnenden Intelligenz fehlt die moralische und kulturelle Dimension. Sie entfacht den verblödenden Konsum, nimmt uns das Denken ab und bereitet die Brache für eine unvorhersehbare infantile Kultur. Die unaufhörliche Kommunikation mit dem mobilen Bildschirm reduziert den Konsumenten zum Sklaven in der Flut (un-)sozialer Medien. Der Mensch als Puppe im Kabinett von Madame Tussaud.

Zwischenspiel: Der Januskopf unserer Erfindungen
Ein weltbekannter deutscher Philosoph und Gesellschaftskritiker, bärtiger Pilzkopf aus Trier und Unruhestifter par excellence, wurde 1856 zu einem Bankett der Londoner Wochenzeitung The People’s Paper geladen. Dort hielt er eine Rede, die 169 Jahre später als aktuelle soziale Wasserstandsmeldung gelesen werden kann: „In unseren Tagen scheint jedes Ding mit seinem Gegenteil schwanger zu gehen […] Die neuen Quellen des Reichtums verwandeln sich durch einen Zauberbann zu Quellen der Not. Die Siege der Wissenschaft scheinen erkauft durch Verlust an Charakter. All unser Erfinden und Fortschritt läuft darauf hinaus, dass sie materielle Kräfte mit geistigem Leben ausstatten und das menschliche Leben zu einer materiellen Kraft verdummen.“
Zurück in Dichters Arbeitsstube. Zu seinen Büchern und seinem Lebensstoff. Sie sind die Antithese zur Welt da draußen: Die künstliche Intelligenz wächst proportional zur natürlichen Dummheit. Der einzige Weg, lebensfähig und unnachahmlich zu werden, ist die Nachahmung der Alten. So etwa hat Johann Joachim Winckelmann vor über 200 Jahren argumentiert. Die Alten sind die jungen Weisen. Im Klartext solche wie Laotse, Seneca, Montaigne, Kant, Leibnitz und die Humboldts und so fort. Heute erfahren wir die Digitalisierung mit ihren Folgen überwiegend als unbestimmtes Fatum und die einseitige Glorifizierung derselben als Fluch, jedenfalls als fragwürdige gesellschaftliche Sucht. Überdies sind waffentragende Drohnen ohne digitale Spitzentechnologie nicht herstellbar. Kontrollierbar ist das alles nicht mehr. Und den meisten auch nicht verstehbar in seiner universellen Reichweite.

Abschweifung: der digitale Mensch
Am 5. September 2025 berichtet die televisionäre Tagesschau vom ersten europäischen Supercomputer der Exascale-Klasse in dem rheinischen Provinzort Jülich, eingedeutscht die englische Bezeichnung: „Jupiter“. Die Fachleute verlautbaren: „Wenn Jupiter als KI-Trainer eingesetzt wird, kann er eine KI-Rechenleistung von etwa 40 Exa-FLOP/s bei 8-Bit-KI-Präzision oder sogar 80 Exa-FLOP/s im 8-Bit-Sparsity-Modus bieten.“ Aber kann irgendein Bürger begreifen, was da vorgeht? Und wurde das Volk gefragt, ob es das will? Und braucht? Freilich, der Supercomputer kann jetzt schneller die nächsten Kipp-Punkte für den Klimawandel berechnen. Den Taktstraßen des Profits einen Turbo liefern. Übersetzt ins Hochdeutsche: der Mensch wird zum Überleben zu tüchtig.
Ein paar Silicon-Valley-Garagen-Milliardäre, die hochprofessionell und technologisch versiert über den Globus streunen, übernehmen spürbar das politische Ruder. Ohne Demut vor Natur und Geschichte. Das ist die Gegenwelt zu Strittmatters Arbeitsstube, zum analogen Dasein, zum Kern der Dinge: Kalt, künstlich, fern von den Wurzeln, nicht überschaubar, die Natur verachtend, die Bergpredigt verlachend, im Internet frei schwebend, dem Computerspiel und den „Fake-News“ anheim gegeben, die Wirklichkeit mit dem Geschwätz auf den Bildschirmen verwechselnd, sprechenden Kühlschränken vertrauend, dem Krieg der Sterne nah …
Welche Lektion erreicht uns von den Altvorderen: Johann Sebastian Bach hatte kein Mobiltelefon, aber er schrieb Toccata und Fuge d-Moll. Pieter Bruegel dem Älteren mangelte es am elektrischen Licht, aber er schuf die Kleine Winterlandschaft mit Eisläufern und Vogelfalle. Michel de Montaigne fehlten Schreibmaschine und Tabletten gegen Zahnschmerz, aber er schrieb die „Essais“. Franz von Assisi tauschte seine Kleidung mit dem Bettler und entsagte dem Besitz, aber er schuf den Sonnengesang. Otto Hahn stand am kargen Holztisch und hatte weder Plastiklineal noch Taschenrechner, aber er spaltete das Atom.
Oha!

Der Ort als Passport
Viele Schwergewichte im literarischen Metier flohen die Megamaschine in früher Zeit. Hesse in seine Casa Camuzzi in Montagnola, Ernest Hemingway in die Finca La Vigía auf dem Hügel in San Francisco de Paula (Kuba), Lew Tolstoi lebte und schrieb auf dem Landgut in Jasnaja Poljana, Paustowski im Holzhaus in Tarussa, Abert Camus in seinem kleinen Schloss in dem sonnigen Dorf Lourmarin, Martin Heidegger fand Ruhe für sein Werk „Sein und Zeit“ in einer einfachen Holzhütte in Todtnauberg im Schwarzwald, Peter Hacks ging in seine „Fenne“ in Groß Machnow … und Strittmatter eben nach Stechlin ins Oberhavelland. – Weiter durch dessen Arbeitsstube. Über dem Sofa das Zeit aufhebende Dorfidyll in Öl auf Leinwand. Eines der Meisterwerke des Berliner Malers Paul Schultz-Liebisch. Die Menschen mit den Bäumen im Gespräch. Am blauen Strom, auf dem Gras, ohne Uhr, ohne den Anflug von Eile, ohne Auto und ohne Blick auf das Mobiltelefon. Es durchströmt den Raum mit einem Serum: die Kunst des Einfachen. Irdisch sein und bleiben.
Daneben Fotos von Lew Tolstoi. Irgendwo im Regal seine 20-Seiten-Parabel „Wieviel Erde braucht der Mensch“. Nachdenken aus der Tiefe des Raumes über den Bauern Pachom, der seinen Hals nicht voll bekam und daran starb. Ankunft im Heute. Die Dichterwerkstatt und die Bücher als Passport für die Erdreise. Dann die Bilder der Gefährtin Eva in Sichtweite des Schreibsessels. Ein Foto Hermann Hesses aus Steppenwolf-Zeiten. Am Haken das Kummet seiner Pferde, Lasso, Reitpeitsche, Windbluse und Mütze. Der alltägliche Zauber in den Dingen des Lebens. Überall die Ästhetik des Nützlichen in einer überschaubaren Welt. Aus ihr speisten sich seine Texte.

Der Geheimrat wacht
Über Strittmatters Bett das Bild von Goethes Arbeitszimmer, wie es sich Anfang des 20. Jahrhunderts im Foto von Louis Held präsentiert. Die Szenerie sehr spartanisch. Nichts sollte dem Geheimen Rat den Gedankenfluss bei der Arbeit verwirren, kein Bild an der Wand, keine Skulptur auf den Schränken, kein Marmor oder Dekoplunder, der die Reinheit der Worte angreifen könnte. So wollte der Wundertäter sich per Bild stetig am Weimarer Großpoeten üben. Des ersteren Werk (und sicherlich auch das von Goethe an der Ilm) ist ein Spiegel der Arbeitsstube und der Landschaft, aus der heraus es ebenso wuchs wie aus dem tätigen Leben. Diese Literatur gibt nicht das allen Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar, was hinter der Realität vorgeht. Die Metaphysik der Poesie. Es ist eine Melange aus Dichtung und Wahrheit, aus Fakt und Artefakt, aus Tatsache und Phantasie. Die Farben und Melodien von Strittmatters Prosa sind zu entschlüsseln in seinem Lebensraum. Und in einer einzigen Stube aus Holz. –
Hat der Zauber der Vergangenheit, des Einfachen, der Werte, der Stimme von Humanitas, der Literatur eine Chance, in die Zukunft zu ragen? Wird es künftig noch Bücher geben, die auf Johannes Gutenbergs Erbe bauen und Denk-Schönheit weitergeben an die nächsten Generationen? Die Fragen sind stets dieselben über alle Jahrhunderte. Heute stehen sie in nie da gewesener Brisanz. Daran dachte ich beim Aufenthalt in der Strittmatter’schen Arbeitsstube. Und beim Eintauchen in die Landschaft, in die es zurückzukehren gilt.

Klaus Trende, geboren 1948, Studium der Philosophie, Naturwissenschaften und Sozialpädagogik, Dipl.-Ing., Dipl.-Gesellschaftswissenschaftler, Dipl.-Sozialpädagoge. Acht Gedichtbände von 1991 bis 2025. Umfangreiche Publizistik, Essayistik und Herausgebertätigkeit seit 1990. Lebt in Berlin und einem Dorf bei Cottbus.

Museumsnacht 2025

„Gedichte liest kein Schwein“ – so lautete die Überschrift einer Lesung von eigenen und bekannten Gedichten bzw. Balladen von Matthias Stark und Michael Gätke vor drei Jahren. Das Interesse für Lyrik ist im Gegensatz zur Prosa meistens geringer. Dennoch nahm ich das Angebot Günther Hornbergers mit seiner Cottbuser Lyrikwerkstatt an, hier in Bohsdorf aufzutreten, winkten doch bei Teilnahme an der Museumsnacht 1200 € Betriebskostenzuschuss. Auch eine finanzielle Unterstützung der Kulturschaffenden beantragte ich. Aber ich hatte die Rechnung ohne die klammen Kassen des Landkreises Spree-Neiße gemacht – alles gestrichen! Da an diesem Samstag auch andere Museen gerufen hatten, waren vergleichsweise wenige Zuhörer auf dem Strittmatter-Hof.

Ihre Gedichte, oft in Reimen, aber auch im freien Rhythmus, lasen die Autorinnen Ingrid Groschke, Brigitte König und Monika Schubert vor. Mit einer literarischen Verbeugung vor der Lyrik Eva Strittmatters begannen die Vortragenden: Auf ein Eva-Gedicht folgten ihre persönlichen Antworten. Andere Themen wie Alltägliches, Beziehungen zur Natur, zu Tieren, die Liebe beinhalteten ihre Gedichte. Günther Hornberger moderierte und untermalte musikalisch den frühen Abend.

Mein Dank gilt unseren umsichtigen Helferinnen Jana Koall, Heidemarlen Polzin, Simone Schneider und Karin Jessusek für die Verköstigung der Besucher.

Monika Schubert aus Lübben, die sich auch der Malerei widmet, wurde nach der Lektüre von Eva Strittmatters Gedichten angeregt, ein Porträt zu malen. Für die Schenkung bedanken wir uns recht herzlich und sind gespannt, wie es von den Betrachter aufgenommen wird.

Renate Brucke


Monika Schubert schenkt dem Verein ein Bildnis von Eva Strittmatter


Günther Hornberger, Brigitte König, Monika Schubert und Ingrid Groschke


Porträt Eva Strittmatters von Monika Schubert

Museumsnacht ab 17 Uhr auf dem Strittmatter-Hof

Zum Thema „Schere, Stein, Papier“ präsentiert sich die Lyrikgruppe Cottbus mit ihren Autorinnen Ingrid Groschke, Brigitte König, Tracy Neumann und Monika Schubert unter der Leitung Günther Hornbergers, den Begründer der Lyrikwerkstatt. Mit diesem Programm verbeugen sie sich vor der großartigen Lyrikerin Eva Strittmatter.

Den Museumsabend am Samstag, dem 13.09.25, ab 17 Uhr auf dem Strittmatter-Hof in Bohsdorf umrahmen musikalisch Anna Lisa Proschmann (Querflöte) und Franz Bihler (Viola).

Eintritt ist frei

Auf der Suche nach Lyrik aus der Lausitz!

Zur Beteiligung an ihrer Lyrikwandzeitung ruft die Lyrikwerkstatt Cottbus auf.
Im Herbst 2024 hat sie sich gegründet und wird durch das Kulturamt Cottbus unterstützt. Die Gruppe tauscht sich regelmäßig über selbst verfasste Gedichte aus. Jeder ist willkommen mitzumachen, jeden zweiten Donnerstag im Monat um 18:30 Uhr im Caritas Familienzentrum, Kochstr. 15 A, 03050 Cottbus.
Die erste Etappe des Vorhabens „Lyrikwandzeitung“ mit dem Thema „Schere“ liegt bereits hinter uns. Für die noch ausstehenden Themen „Stein“ und „Papier“ sucht die Lyrikwerkstatt nun selbstverfasste Gedichte.
Alle, die in der Region Cottbus und Lausitz wohnhaft sind, können ohne Alters- oder Berufsbeschränkung teilnehmen und eigene Gedichte zur Veröffentlichung in der Lyrikwandzeitung einreichen!

Gewünscht: Lyrik
Thema: STEIN und/ oder PAPIER (entweder ein Gedicht je zu Stein/ Papier oder ein Gedicht zum Thema „Schere, Stein, Papier“)
Gedichtanzahl: maximal zwei
Zeichenzahl: Max. 1.000 Anschläge (mit Leerzeichen) pro Gedicht
Format: bearbeitbares Textdokument (z.B. Word oder Oppen Office), Schriftgröße 14, jedes Gedicht als eigene Datei; der Dateiname muss Vor- und Nachnamen und Gedichttitel enthalten
Angaben: vollständiger Name, Alter, Wohnort
Einsendeschluss: 24.08.2025
Einsendung: Nur per E-Mail an lyrikwerkstattcottbus@gmx.de

Aus redaktionellen Gründen werden Zusendungen mit mehr als zwei Texten nicht berücksichtigt! Mit der Einsendung stimmt der/die Autor*in automatisch der einmaligen Veröffentlichung seiner/ ihrer Texte in der Wandzeitung zu. Die Rechte bleiben bei den Autor*innen.
Die Lyrikwerkstatt Cottbus freut sich auf Eure Zusendungen.
Auf die Plätze, fertig, losgeschrieben!

Ralph Ronneberger

Ein anspruchsvoller Höhepunkt in der Vereinsarbeit

Nach längerer Pause lud der Erwin-Strittmatter-Verein wieder auf unseren idyllischen Laden-Hof in Bohsdorf zur Lesung „Du bist mein zweites Ich“ ein. Im Schatten von Nussbaum und Linde wurden von Michael Becker, Annett Igel und Renate Brucke rund siebzig Besuchern ein Einblick in den Briefwechsel zwischen Eva und Erwin Strittmatter gewährt.

Evas Lyrik und ihre Interview-Antworten aus „Leib und Leben“ (Irmtraud Gutschke) beschrieben eindrücklich ihrer beider Beziehung. Musikalisch stimmungsvoll untermalten Annett Igel mit Trompete und Irmgard Brucke auf der Gitarre den Nachmittag.

In der vorangegangenen Mitgliederversammlung folgten 26 Mitglieder dem Rechen-und Finanzbericht; in der anschließenden Diskussion drehte sich alles um den vakant werdenden Schatzmeisterposten bzw. um Gewinnung von Mitarbeitenden im Vorstand. 2026 ist turnusmäßig eine Vorstandswahl geplant.

Dass der Nachmittag erfolgreich ablief, war der besonders guten Vorbereitung Hans-Joachim Bruckes, Jana Koalls, Annekathrain Duschkes und den fleißigen Unterstützerinnen Jana Koall, Annett Thiel, Heidi Polzin, Karin Jesussek und Gertraude Friedrich in der Versorgung der Gäste zu verdanken.

Renate Brucke

Auf der Suche nach Lyrik aus der Lausitz!

Die Lyrikwerkstatt Cottbus ruft auf zur Beteiligung an ihrer Lyrikwandzeitung!
Im Herbst 2024 hat sie sich gegründet und wird durch das Kulturamt Cottbus unterstützt. Die Gruppe tauscht sich regelmäßig über selbst geschriebene Gedichte aus. Jeder ist willkommen mitzumachen, jeden 2. Donnerstag im Monat um 18:30 Uhr im Caritas Familienzentrum, Kochstr. 15 A, 03050 Cottbus. Im Winter 2024 fand ihre erste Lesung „ImPuls der Zeit“ statt. 2025 wird sie drei Lyrikwandzeitungen veröffentlichen und zu jeder auch eine Lesung veranstalten. Dafür sucht die Lyrikwerkstatt selbstgeschriebene Gedichte zum Thema „Schere, Stein, Papier.“
Alle, die in der Region Cottbus und Lausitz wohnhaft sind, können ohne Altersoder Berufsbeschränkung teilnehmen und eigene Gedichte zur Veröffentlichung in der Lyrikwandzeitung einreichen!

Gewünscht: Lyrik
Thema: SCHERE, STEIN, PAPIER (entweder ein Gedicht je zu Schere/ Stein/Papier oder ein Gedicht zum Thema Schere, Stein, Papier)
Gedichtanzahl: 1-3
Zeichenzahl: Max. 900 (mit Leerzeichen)
Format: bearbeitbares Textdokument (z.B. Word), Schriftgröße 14, jedes Gedicht als eigene Datei; der Dateiname sollte Vor- und Nachnamen und Gedichttitel enthalten
Angaben: vollständiger Name, Alter, Wohnort
Einsendebeginn: 20.01.25
Einsendeschluss: 01.04.25
Einsendung: Nur per E-Mail an lyrikwerkstattcottbus@gmx.de

Aus redaktionellen Gründen werden Zusendungen mit mehr als 3 Texten nicht berücksichtigt! Mit der Einsendung stimmt der/die Autor*in automatisch der
einmaligen Veröffentlichung seiner Texte in der Wandzeitung zu. Die Rechte bleiben bei den Autoren. Das Projekt wird unterstützt und gefördert durch die Stadt Cottbus/Kulturreferat. 

Die Lyrikwerkstatt Cottbus freut sich auf Eure Zusendungen.
Auf die Plätze, fertig, losgeschrieben!
Tracy Neumann

Nr. 20 der Literarischen Wortmeldungen aus der Provinz verspricht unter dem Titel:

„WURZELN & WANDEL DER LAUSITZ – Eine heimatkundliche Spurensuche mit wendischen Urgroßmüttern“ einen Höhepunkt unserer Lesereihe, die Premiere unserer druckfrischen Anthologie.

Wendische Urgroßmütter und auch Großväter, Fürst Pückler, Erwin Strittmatter, ein wendischer Luther, eine Wendenkönigin, Lutki und Nix, Meister Krabat und Hexen, weise Frauen sowie andere geheimnisvolle Gestalten haben sich in unserem neuen Buch versammelt und wollen zu einer Entdeckungsreise besonderer Art verführen.

Anlässlich der Buchpremiere laden einige der 23 beteiligten Autoren aus Cottbus und Umgebung herzlich zu literarischen Kostproben aus den Geschichten, Gedichten und Liedern der reich bebilderten Anthologie ein. Abwechslungsreiche Texte versprechen kurzweilige Unterhaltung über Wurzeln und Wandel der zweisprachigen Lausitz.

WANN? Freitag, 7. Februar 2025 – 18 Uhr

WO? Stadtmuseum, Bahnhofstraße 52 in Cottbus

Bitte diesmal unbedingt frühzeitig Plätze reservieren! (E-Mail: kontakt@fda-brandenburg.de)

Herzliche Einladung nach Guben!

Es erwartet Sie ein ganzes Wochenende voller Kunst und Kultur in der Neißestadt!

Freitag, 25. Oktober:
15 Uhr Feierliche Eröffnung in der Alten Färberei
16 Uhr Lesung mit Bernd Beyer aus Forst
17 Uhr Lesung mit Ingeborg Arlt
17 Uhr Live-Musik mit Wolfgang Dannat im Eiscafé Elly
18 Uhr Lesung mit Uwe Rada „Morgenland Brandenburg“
19 Uhr Vortrag mit Beppo Küster „Ein Kessel Buntes“
19 Uhr Film und Live-Musik„Wie klingt Heimat“ im  ehem. Filmtheater Friedensgrenze (Karl-Marx-Str. 56)

Samstag, 26. Oktober:
11 Uhr Die Gubener Kirchenmaus Piepsi und ihre quirlige Verwandtschaft aus Bademeusel

12 Uhr Szenische Lesung Der Erwin-Strittmatter-erein erinnert an den 1994 verstorbenen Schriftsteller Erwin Strittmatter

14 Uhr Vortrag Museumsverein Forst (Lausitz) zum Film „Strich durch die Rechnung“ mit Heinz Rühmann
15 Uhr Lesung mit Bestsellerautorin Sabine Ebert aus ihrem neuesten Historienroman „Der Silberbaum“
17 Uhr Vortrag von Klaus Hugler zur Russischen Mystik
18 Uhr Vortrag zum Briefwechsel zwischen Brigitte   Reimann und Günter de Bruyn
19.30 Uhr Film über Willy Brand und anschließendes Gespräch mit der Historikerin Katja Hoyer im ehemaligen Filmtheater Friedensgrenze (Karl-Marx-Str. 56)
Sonntag, 27.Oktober:

11.30 Lesung Christine von Brühl „Schwäne in Gold und Weiß“ in der Kirche des Guten Hirten, Straupitzstr. 1
13 Uhr Lesung mit Cornelia Koepsell „Die Unbezähmbaren“
14 Uhr Lesung mit Agnes Domke aus „Elefantenliebe“
15 Uhr Vortrag mit Holmer Brochlos über Nordkorea

Änderungen vorbehalten!
Alle Veranstaltungen, wenn nicht anders angegeben, finden in der Alten Färberei, Straupitzstr. 7-8 statt. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
Kostenlose Parkplätze befinden sich in der Nähe. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Hotline: Stadtbibliothek Guben: 03561-6871-2300, Andreas Peter: 03561-551304