Lothar Sell wäre 80 (1939-2009)

Foto: © Sell

Im LADEN von Bohsdorf und im Erwin-Strittmatter-Gymnasium von Spremberg sind Werke des Malers, Grafikers und Bildhauers Lothar Sell aus Meißen zu betrachten.

Erwin Strittmatter notierte in seinem Tagebuch: „Sell gehört zu jenen Malern, die sich bei uns durchhungern, weil sie nicht bereit sind, Aufträge zu übernehmen, deren Ausführung Leute ,,überwachen, lenken und leiten“, die keinerlei Ahnung von Kunst haben…“. (28.Februar 197o).
Schon 1976 wird das Erstlingswerk des Autors „Ochsenkutscher“ von 1950 mit Holzschnitten von Sell als „Schönstes Buch des Jahres“ ausgezeichnet. In Folge erscheinen Illustrationen zu „Ein Dienstag im September“ (1971), „Der Wundertäter“, Teil 1 (1981) sowie die Titelbilder der Taschenbuch-Ausgabe des AUFBAU-Verlages des inzwischen wohl populärsten Autors des Landes mit Illustrationen des Künstlers.
Von Lothar Sell erfahren wir: „Ich hatte keine Beziehung zu Strittmatters Lausitz, aber ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Diese Leute gab es auch bei uns. Sie hießen nur anders. In Strittmatters Dorf sehe ich die ganze Welt.“ Strittmatter gibt gern das Lob von Eva Strittmatter in einem Brief vom 3. Juli 1971 an Sell weiter: „Es ist, als ob die Geschichten auf dem Marionetten-Theater nachgespielt werden“, was der Autor bekräftigt.
Am 4. April 2020 würdigt der Erwin-Strittmatter-Verein im Bohsdorfer LADEN die Lebensleistung von Lothar Sell.

Dr. Manfred Schemel