Das 20. Literaturcafé im September 2021

Auf dieses Literaturcafé mussten unsere Mitglieder lange warten. 3 mal angekündigt und wegen Corona 2 mal verschoben, fand es am 25.9.2021 endlich statt.
Dr. Manfred Schemel, befreundet mit dem Grafiker und Illustrator Lothar Sell, lud seine Tochter Gundula zu uns ins Literaturcafé ein. Es sollte ein unterhaltsamer Nachmittag mit vielen interessanten Anekdoten werden.
Erwin Strittmatter und Lothar Sell lernten sich kennen als der junge Holzschnitzer den Auftrag erhielt, Strittmatters Buch zu illustrieren.
Trotz des Altersunterschiedes von 27 Jahren verstanden sie sich gut, konnten beide doch auf ähnliche Kindheitserfahrungen auf dem Lande zurückblicken.
Das war eine gute Grundlage für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Lothar Sell hat viele von Strittmatters bekannten Romanen auf seine bäuerliche, humorvolle Art illustriert, z.B. Der Wundertäter, Ochsenkutscher, Tinko, Nachtigall- Geschichten und den Laden. Darüber entstand eine tiefe Freundschaft der beiden. Seine Holzschnitte, Plastiken und Zeichnungen begleiten den Leser auf sehr humorvolle Art in die Welt der Strittmatter- Romane.
„In Strittmatters Dorf sehe ich die ganze Welt“, sagte Lothar Sell.
Seine Tochter Gundula würdigte die Lebensleistung ihres Vaters, der sich sehr verbunden fühlte mit der Stadt Meißen. Er lebte und arbeitete dort sehr gern, erhielt schon 1964 den Kunstpreis der Stadt und war nach 1990 dort Stadtrat.
2009 verstarb er in seiner Heimatstadt.
Seine Tochter überraschte uns am Ende des Nachmittags auch mit eigenen Werken. Das Gedicht
„Was ich von meinem Vater gelernt habe“
entstand nach seinem Tod und lässt uns die hohe Wertschätzung für den Vater spüren.
Ein Gedicht, das mir sehr in Erinnerung geblieben ist.

Heidi Polzin

Gundula Sell
Foto: © Erwin-Strittmatter-Verein e. V.
Erwin Strittmatters Ochsenkutscher mit Holzschnitten von Lothar Sell