Im Alter von 87 Jahren …

„DER LADEN IN BOHSDORF“ Werner Schinko [kolorierte Federzeichnung nach einem Besuch im Jahre 2009 / Archiv: M.Schemel]

Im Alter von 87 Jahren verstarb in Röbel/Müritz der Maler und Grafiker Werner Schinko.

Bei einer bewegenden Trauerfeier in der Kirche von Bollewik spendete die große Verehrerschar eine namhafte Summe für dieses Bauwerk „Mecklenburg ist meine Heimat“ geworden, sagte der zu Kriegsende aus dem Isergebirge vertriebene Künstler. Seine breite Popularität verdankt  er seiner vielseitigen Kreativität bis ins hohe Alter und seiner stets großen Nähe zu den Menschen.

Lebhaft und bildhaft ist uns sein Holzschnitt für den Umschlag des Romans OLE BIENKOPP von Erwin Strittmatter in Erinnerung, dem wohl „denkwürdigsten Buch in einer denkwürdigen Zeit“ (Christoph Schroth zur Inszenierung des Theaterstücks am Staatstheater Cottbus/1997).Schinko selbst verstand den OLE als einen „Helden, der gar keiner sein wollte“. Und Erwin Strittmatter  stritt leidenschaftlich gerade um dieses BILD für den Umschlag seines Meisterwerkes.

Sein Leben lang fühlte sich Werner Schinko dem Werk Erwin Strittmatters verbunden und schuf Malerei und Grafik dazu.

M. Schemel

 

 

 

„Loadengeschichten“ und mehr aus Bossdom [von Ulrich Kaufmann]

Der Bohsdorfer Strittmatter-Verein hat ein Jubiläum zu vermelden, wird er doch im Sommer zwei Jahrzehnte alt.

Dies bot Freunden, Lesern, Familienangehörigen des Dichterpaares, Literaten, Theaterleuten und bildenden Künstlern Anlass, sich auf vielfältige Weise an die Lyrikerin aus Neuruppin und den Erzähler aus Spremberg zu erinnern. Die erste titelstiftende Idee, „Loadengeschichten“ zu erzählen, wurde aufgegeben, da sie zu sehr auf die Anfänge  Erwin Strittmatters fokussiert war. Der nunmehrige Titel „Von Bohsdorf nach Schulzenhof“ nimmt auch jenen Ort in den Blick, den beide Künstler durch ihre Bücher literaturtopografisch unvergesslich gemacht haben.
Die Leser wissen, dass die Strittmatters streitbare Leute waren und noch immer sind, nicht jeder war und ist jedem grün. So konnten nicht alle Texte, die die Herausgeber Renate Brucke und Matthias Stark im Auge hatten – Strittmatters frühe Hundegeschichte „Flock“ und mancher Brief  etwa –  abgedruckt werden. Bei beiden Strittmatters handelt es sich im besten Sinne um „Volksschriftsteller“: Sie wurden von Hunderttausenden gelesen, geliebt und verstanden. Es ist nicht verwunderlich, wenn nun – ermuntert durch den Literaturverein-  zahlreiche Leser selbst zur Feder bzw. zum Zeichenstift gegriffen haben. Entstanden sind  Gedichte, Anekdoten, Berichte, Interviews, Aquarelle, Linolschnitte, Fotos und manches  mehr. Renate Brucke, die  nimmermüde Vereinsvorsitzende, schuf einige bildkünstlerische Werke, darunter (auf Seite 67) eine sensible Bleistiftzeichnug von Eva Strittmatter. Zudem brachte sie etliche lebende Zeitgenossen, darunter Strittmatters Sohn Knut (aus der erster Ehe) zum Reden und montierte gar ein fiktives Gespräch mit dem längst verstorbenen Autor der „Laden“ – Trilogie. Möge dieses nicht zuletzt bei Neulesern Strittmatters auf Interesse stoßen.
Die Anthologie hat auch etwas von einem Sachbuch, wenn etwa über die Arbeit der Laden-Gedenkstätte sowie über die indessen legendären Dorf- und Friedhofspaziergänge berichtet wird. Es dürfte im Interesse der Namenspatronen gewesen sein, wenn für diesen Almanach Profis und Laien Gemeinsames schufen. So steht gleich eingangs die dunkelböse Radierung von Hubertus Giebe, die uns Erwin im Jahre 1987 zeigt, neben einer ganz neuen Federzeichnung, einem Porträt Evas, geschaffen von Gudrun Stark.
Kritik verdient das wenig brauchbare Inhaltsverzeichnis, da die vielen Autoren dort ungenannt bleiben. Dies trifft beispielsweise Weise auf Judka Strittmatter zu, Erwins erste Enkelin, die bereits den autobiografischen Roman „Die Schwestern“ vorlegte, in dem der Großvater eher kritisch betrachtet wurde. Hier hingegen ist sie mit dem schönen Text „Ein kurzes Glück, ein langes Ende“ vertreten. Die Interviewpartner hingegen werden im Inhaltsverzeichnis genannt, darunter Carmen-Maja Antoni, die famose Darstellerin der Anderthalbmeter – Großmutter, die wir in den „Laden“- Filmen erlebten. Diese zierliche Frau hat es immerhin zum Ehrenmitglied des Strittmatter- Vereins gebracht, dessen Arbeit sie außerordentlich wertschätzt.
Große Dichter hatten –  zumal wenn sie sich zu Zeiten des Kalten Krieges in den kulturpolitischen Dienst des sozialistischen Staates stellten –  ihre Fehden, ihre politischen Zerwürfnisse. Auch bei Peter Jokostra, dem Schulfreund aus der Spremberger Gymnasialzeit, und Erwin Strittmatter war dies nicht anders. Einige Debatten über die Funktion der sozialistisch-realistischen  Literatur, die in den fünfziger und frühen sechziger Jahre geführt wurden, hat Strittmatter als Funktionär des Schriftstellerverbandes prinzipiell, hart, mitunter auch dogmatisch ausgefochten. (Später bot er selbst, etwa mit dem „Bienkopp“ und dem dritten „Wundertäter“, bornierten Kulturpolitikern genügend Angriffsflächen.) Jokostra stand mit seiner Lyrik, die man vormals als westlich-dekadent einstufte, auf der anderen Seite der Barrikade. 1958, nach seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik hat er zurückgekeilt und  zunächst Strittmatter, aber auch andere Kollegen in der Sprache des Kalten Krieges wiederholt attackiert. Der Strittmatter-Verein hat nicht nur Lorbeeren geerntet, als er diese Debatten wieder aufflammen ließ, Referenten einlud. In der Biografie von Annette Leo, auch in dem neuen Buch kann man die alten Dispute nachlesen und sich ein Urteil bilden. Lieben muss man Jokostra wohl nicht, aber auch dieser streitbare Zeitzeuge und Autor sollte auf einer angedachten Dichterstraße seinen Platz finden.
Geben wir der Schulzenhofer Lyrikerin und dem zweiten Herausgeber Matthias Stark, der seit Jahren Gedichte schreibt, die Ehre. Sein dreistrophiger lyrischer Text „Eva S.“ endet so:
Vögeln gleich fliegen die Worte
Von Schulzenhof nach hier und dort,
erreichen ungeahnte Orte
und leben in den Herzen fort.

Von Bohsdorf nach Schulzenhof – Auf den Spuren von Eva und Erwin Strittmatter, herausgegeben von Renate Brucke und Matthias Stark, Schütze, Engler, Weber Verlags GbR- Dresden, ISBN 978-3-936203-28-8, 167 Seiten.

4. Juni 2016 – was für ein großartiger und ereignisreicher Tag

Foto: © Erwin-Strittmatter-Verein e. V.

Sonne, viele gutgelaunte, interessierte Besucher – unser Strittmatter-Hof schien kaum noch Platz, zumal schattigen, zu bieten.

Aber der Reihe nach: Der Morgen gehörte der jährlichen Mitgliederversammlung mit Rechenschaftsbericht und Wahl eines neuen Vorstandes ( Vorsitzende Renate Brucke, Stellvertreter Hans-Werner Dobberstein, Schatzmeisterin Petra Scholz, Schriftführerin Heidemarlen Polzin, Homepage-Verantwortliche Jana Koall, Verbindung Fremdenverkehrsverein Regina Stein und Egon Wochatz). Dr. Knut Strittmatter, ältester Sohn Erwins und langjähriges Mitglied, überraschten wir mit der Ehrenmitgliedschaft wegen seiner Treue und kritischen und loyalen Zusammenarbeit. Sehr erfreut nahm er die Ehrenurkunde an.
Gegen Mittag waren alle Autoren unseres neuen Buches „Von Bohsdorf nach Schulzenhof – Auf den Spuren von Eva und Erwin Strittmatter“ eingeladen, ihre Exemplare das erste Mal in Augenschein zu nehmen und sich kennen zu lernen.

Anschließend gab es Weiteres zu feiern:

Erinnerung an 20 Jahre Erwin-Strittmatter-Verein und offizielle Eröffnung der Ausstellung

Start der Märkischen Dichtertraße
Buchpräsentation und Lesung

Mit Blasmusik der Spremberger Bläsergilde wurde nun schon traditionsgemäß das Hoffest eröffnet. Hans-Werner Dobberstein würdigte die Gründungsidee anlässlich des 80. Geburtstages von Heinrich Strittmatter im Jahr 1996. Die Gründungsmitglieder, darunter auch Egon Wochatz, Gert Thiel, Klaus Nikolaus, waren sich einig, einen musealen Ort zu schaffen, um des bedeutenden Dichters Erwin Strittmatter zu gedenken.
Relativ kurzfristig hatte der Kulturförderverein Brandenburg e.V. die Idee, das Bohsdorfer Laden-Museum zum Ausgangspunkt der Märkischen Dichterstraße werden zu lassen. Genauso alt wie unser Verein ist dieses Projekt, an dem auch Egon Wochatz unermüdlich mitarbeitete. Die Vorsitzende Johanna Leu übergab die kleine Tafel mit dem Logo. Zwei weitere literarische Stationen sollen in diesem Jahr noch eine entsprechende Tafel erhalten.
Hagen Rittel, der Spremberger „Nachtwächter Kulke“ und Mitinitiator dieser Übergabe, unterhielt in den folgenden Minuten die Gäste mit seiner selbstgemachten Musik.
Wie immer unterm Walnussbaum fand der literarische Teil mit der Buchpräsentation statt. Die im Vorfeld von uns angefragten Autoren, wie Carsten Krankemann, Christiane Winkler, Knut Strittmatter, Michael Gätke, Michael Becker, unterhielten kurzweilig das Publikum.
Neben vielen bereits verkauften Büchern konnten wir unter den Autoren auch Mitglieder für unseren Verein gewinnen, so auch den Cottbuser Schauspieler und bekennenden Strittmatter-Freund Michael Becker.
Für diese rundum gelungene Veranstaltung möchte ich mich bei den ehrenamtlichen Helfern – auch Nichtmitgliedern –  recht herzlich bedanken. Unser Dank gilt auch den Sponsoren für unser Glücksrad: Sparkasse Spree-Neiße, Vattenfall, Monas Salon und Kosmetikstudio Schenker aus Bohsdorf.

Renate Brucke

www.strittmatter-verein.de - Hof-Fest 2016www.strittmatter-verein.de - Hof-Fest 2016www.strittmatter-verein.de - Hof-Fest 2016
www.strittmatter-verein.de - Hof-Fest 2016www.strittmatter-verein.de - Hof-Fest 2016www.strittmatter-verein.de - Hof-Fest 2016
www.strittmatter-verein.de - Hof-Fest 2016www.strittmatter-verein.de - Hof-Fest 2016www.strittmatter-verein.de - Hof-Fest 2016
www.strittmatter-verein.de - Hof-Fest 2016www.strittmatter-verein.de - Hof-Fest 2016
 

Das Buch ist gedruckt!

Bei anregendem Gespräch stellten der Verlagschef Dr. Weber, Matthias Stark und ich am 19. Mai einigen Pressevertretern unser Buch „Von Bohsdorf nach Schulzenhof – Erinnerungen an Eva und Erwin Strittmatter“ vor.

Während ich den Weg nachzeichnete, dem die Buchidee Matthias Starks vor zwei Jahren folgte, ging er auf den Anlass seines Vorschlages ein: All den Lesern der Strittmatter-Literatur eine Plattform zu bieten. Dr. Weber ergänzte, dass die Strittmatters durch die Vielfalt der Texte beleuchtet und in Erinnerung gebracht werden. Unerwähnt ließen wir nicht, dass einige interessante Briefe, Tagebucheinträge von Erwin Strittmatter oder seine mit 13 Jahren geschriebene Geschichte „Flock“ durch den Erben leider untersagt wurden, abzudrucken.
Nun bin ich auf weitere Zeitungsrezensionen gespannt und natürlich auf die Reaktion unserer Leser.   An dieser Stelle schon einmal Dank an Matthias Stark für sein unermüdliches Engagement und an den SEW-Verlag Dresden für die unkomplizierte Unterstützung.
 
Noch zwei Neuigkeiten: Die Spremberger Stadtverordneten sind nun endlich durch den Brief eines bei der Leipziger Buchmesse ausgezeichneten Schriftstellers bereit, PETER JOKOSTRA die gebührende Ehrung in Spremberg zu genehmigen.
Und am 4. Juni – im Rahmen unseres Hoffestes – wird die erste Station der Märkischen Dichterstraße unserem Laden-Museum in Bohsdorf vom Kulturförderverein Mark Brandenburg verliehen. Ein zwanzigjähriges Projekt von Egon Wochatz beginnt damit, Realität zu werden.

Renate Brucke

Foto: © Dr. Weber
Dr. Weber, Renate Brucke und Matthias Stark

Edith Rimkus-Beseler tot

Im Mecklenburger Hinzenhagen verstarb fast 90-jährig im Kreise ihrer Famile die Fotografin,Kunsterzieherin und Autorin Edith Rimkus-Beseler.

Der Erwin-Strittmatter-Verein verdankt ihr eine FOTOGALERIE, die von über vierzig Jahren freundschaftlicher Verbundenheit zur Familie Strittmatter auf Schulzenhof zeugt und in Bohsdorf zu betrachten ist. Die großartigen Fotos finden sich auch im Büchlein „Bleibt Schulzenhof?“. Eva Strittmatter schreibt treffend zur Fotografin: „Der Ersatz-Beruf ergriff sie wie eine Berufung. Sie wurde eine Kunsterzieherin seltener Art. IHRE Schüler konnten ALLE malen. Sie machte sie frei, dass sie in Farb- und Fantasieräusche fielen. „Im Buch SCHATZ FINDER KINDER von Edith Rimkus-Beseler findet sich eine Kindermalerei zu Strittmatters „Die alte Hofpumpe“ für solche, die etwas über sich selbst erfahren möchten und zum Nachdenken über Kinder.

(Manfred Schemel)

Gedenkfeier: 21. Mai 2016 in Hinzenhagen, Töpferweg 11, 15.00 Uhr

Szenen einer Ehe

Unsere Lesenden Foto: © Erwin-Strittmatter-Verein
Unsere Lesenden
 
Der Strittmatterverein lud am 09.04.2016 zum traditionellen Literaturcafé in der „Lesescheune“ ein. Mit dieser Scheune ist ein gemütlicher Leseort entstanden.
 
Auch der fleißig mit Holz gefütterte Ofen sorgte mit dafür, dass die Besucher des Literaturcafés sich ein wenig in die Zeit von Strittmatters Kindheit versetzt fühlten.
Mit Zitaten aus den Tagebüchern von Erwin Strittmatter und Arbeiten von Eva Strittmatter wurde die Ehe der beiden beleuchtet. Es war eine nicht einfache Beziehung, aber welche Beziehung ist schon einfach? Der Zwiespalt einerseits schreiben zu wollen, ja zu müssen und andererseits eine Familie mit Kindern und ländlicher Wirtschaft zu führen, macht sowohl Erwin als auch Eva zu schaffen. Die Kinder haben darunter sehr gelitten.
Wie in jeder Ehe geht nicht immer alles glatt. Er liebäugelt mit anderen Frauen, sogar im hohen Alter entwickelt sich noch eine Affäre. Ihr begegnet auch der eine oder andere Mann.
Das alles brachten uns die vier Akteure auf interessante Weise nahe. Aufgelockert durch einfühlsame Rezitationen von Gedichten der exzellenten Lyrikerin Eva Strittmatter.
 
Bleibt uns nur noch zu sagen: Herzlichen Dank für diesen schönen Nachmittag, der obendrein noch mit Kuchen zum Kaffee versüßt wurde.
 
Dominica und Rolf Pflug aus Weißwasser, die zum ersten Mal das Literaturcafé besuchten.
 
 
Foto: © Erwin-Strittmatter-Verein
Renate Brucke
Foto: © Erwin-Strittmatter-Verein
Matthias Stark

Gedanken zur Mitgliederversammlung am 30. Januar

Ich war gespannt auf diesen besonderen Nachmittag, den der angekündigte Bericht von Dr. Schemel und seiner Frau versprach.
 
Dr. Schemel weilte 2013 auf Einladung unseres Ehrenmitglieds Galsan Tschinag bei seinem Volk im Altaigebirge. Mehrere Wochen lebte er in der Jurte von Galsan Tschinag und lernte so das Leben und die Menschen dort kennen. Viele beeindruckende Bilder vermittelten auch uns einen Eindruck von diesem wunderbaren Land.
Als junger Dichter kommt Galsan nach Schulzenhof zu den Strittmatters. Das hat ihn sehr geprägt. Er durfte Erwin beim Schreiben über die Schulter schauen und besprach mit ihm seine ersten Kurzgeschichten. Für Erwin war es „die Geburt eines neuen Schriftstellers“.
Inzwischen hat Galsan Tschinag 30 Bücher herausgegeben, die weltweit übersetzt wurden. Zu unserem Verein besteht ein gutes Verhältnis, mehrmals war er schon in Bohsdorf im Laden. Natürlich verfolgt er auch die Veröffentlichungen über die Strittmatters. Nach dem Lesen der Tagebücher kommentierte er, er wisse jetzt, was er von Erwin Strittmatter nicht lernen darf.
Unsere Mitglieder und viele Gäste wurden an diesem Nachmittag nicht enttäuscht, die zwei unterhaltsamen Stunden werden uns im Gedächtnis bleiben.
 
H. Polzin
 
 
Dr. Schemel bei der MGV im Januar
Foto: © Erwin-Strittmatter-Verein e. V.
Foto: © Erwin-Strittmatter-Verein e. V.

Wie geht es weiter mit unserem Buchprojekt? Eine Zwischeninformation

Vierunddreißig Text-und Bildautoren folgten dem Aufruf vor einem Jahr, ihre Gedanken, Begegnungen zu und mit Eva und Erwin Strittmatter bzw. zu ihren Werken aufzuschreiben und uns unter dem Arbeitstitel „Loadengeschichten“ zuzusenden.
Interessante Berichte, eindrucksvolle Essays und wunderbare Gedichte zu beiden wurden eingereicht. Sie drehen sich rund ums Bohsdorfer Laden-Museum, sind Liebeserklärungen an den Dichter und Pferdeliebhaber Erwin Strittmatter, aber auch immer wieder an Schulzenhof, und hier natürlich die Dichterin Eva Strittmatter.
In aufschlussreichen Interviews mit den Schauspielern Carmen-Maja  Antoni, Oliver Breite und Michael Becker positionieren sie sich u. a. zu ihren Rollen in der Laden-Verfilmung bzw. der Cottbuser Theaterfassung von 2012. Und von Knut Strittmatter, Sohn aus erster Ehe, erfahren wir auch Privates. Erfreut waren wir, dass Dr. Kaufmann seinen umfangreichen Beitrag „War je ein Bäcker ein Schriftsteller geworden?“ ebenfalls zur Verfügung stellte. Lesenswert ist auch Klaus Krauses kritische Darstellung der Beziehung Erwin Strittmatters zum Schriftsteller Peter Jokostra, Spremberger und Freund nach dem zweiten Weltkrieg.
Und kurz vor Weihnachten noch ein Glücksumstand: Unser Ehrenmitglied Galsan Tschinag schickte den Beitrag „Der berggrosse E.S.“, in dem er seine Begegnung Ende der sechziger Jahre mit Eva und Erwin reflektiert. Zu unserer Freude war er mit der Aufnahme des Textes in das Buch sofort einverstanden. Genauso freuten wir uns über die Genehmigung Hubertus Giebes, sein Strittmatter-Porträt verwenden zu dürfen.
Bevor wir nun dem SEW-Verlag Dresden das Manuskript übergeben, müssen leider noch Änderungen wegen der Urheberrechte vorgenommen werden.
Aber dennoch wird es ein gelungenes, lesenswertes Erinnerungsbuch, das am 4. Juni seine Premiere anlässlich des Hoffestes in Bohsdorf feiern wird.
Alle Literaturfreunde sind dazu recht herzlich eingeladen.

Renate Brucke, Matthias Stark

EINE LITERARISCHE SENSATION

So überschreibt die Märkische Allgemeine ihren Artikel zu den Tagebuchaufzeichnungen Erwin Strittmatters
 
In keinem seiner Werke äußert sich Strittmatter so offen und so intim wie in diesen späten Tagebüchern. Man erfährt hier eine Menge über Glück und Leid des Schriftstellerehepaares. Und genau darüber diskutierten rund 30 Literaturfreunde beim traditionellen Literaturcafé in Bohsdorf.
Erwin Strittmatter scheint in diesem 2. Band der Tagebücher ein Hin- und Hergerissener. Hier lernt der Leser Strittmatter  aber auch als einen sehr verletzbaren Menschen kennen. Besonders beeindruckend empfanden wir wieder die Tier- und Landschaftsschilderungen in seinen Aufzeichnungen.
Die Einschätzung, Erwin Strittmatter reihe sich mit diesem Werk ein in die Reihe der großen Tagebuchautoren des 20. Jahrhunderts, fand allgemeine Zustimmung.
 
H. Polzin zum Literaturcafe im November
 
Unser Literaturcafe im November Foto: © Erwin-Strittmatter-Verein e. V.