Strittmatter-Abend im „Schloß Lohmen“ 28. November 2014

Ein grauer Novembertag geht zu Ende und über die Berge der Sächsischen Schweiz legt die Nacht ihre dunkle Decke. Im Rittersaal von „Schloß Lohmen“ jedoch brennt noch lange Licht.

Hierher hat die Bibliothek Lohmen und das Atelier Stark Stolpen zu einem Strittmatter-Abend geladen. Michael Becker, Schauspieler am Staatstheater Cottbus, der in der Inszenierung des „Ladens“ den berühmten Kulka-Großvater spielte, ist nach Lohmen gekommen. Gemeinsam mit seiner Kollegin Bettina Müller, die für die musikalische Umrahmung sorgt, wird der Mime den Abend gestalten. Er verrät uns, dass er zunächst skeptisch war, ob denn auch genügend Interessenten hierher finden würden. Doch die Sorge ist mehr als unbegründet. Etwa achtzig Literaturfreunde kommen in den Rittersaal, werden von Micha Becker mit Handschlag begrüßt. Das zeichnet ihn aus, macht ihn so sympathisch. Er ist bodenständig und ein echtes „Lausitzer Original“, einer von uns, der weiß, wie der Mensch tickt.
Zwei volle Stunden lang hält er dann auch seine Zuhörer in Bann, berichtet von der Begegnung mit Eva Strittmatter, von seiner Rolle im „Laden“ und vor allem liest er Texte von Eva und Erwin. Aber was heißt lesen. Er spielt sie, er ist der Großvater Matthäus Kulka, den wir alle kennen und lieben. Und so gerät der Abend zu einer kurzweiligen und vergnüglichen Sache, die Zuhörer spenden wiederholt Applaus zu Texten, die ihnen besonders nahe gehen. Da ist so manches Gedicht von Eva, was zu Herzen geht,  aber auch Erwins treffende Gedanken aus den „Kalendergeschichten“ gehören dazu.
Alles in allem ein gelungener Abend, der sich am Ende viel zu kurz anfühlt und der den Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Michael Becker versprach, wieder zu kommen in die Sächsische Schweiz. Wir werden ihn beim Wort nehmen.
An diesem Abend ist die Nacht in Lohmen ein klein wenig heller!

Matthias Stark
www.stark-stolpen.de

Bilder der Veranstaltung sind unter www.stark-stolpen.de/strittmatterabend verfügbar.

www.strittmatter-verein.de - Strittmatter-Abend in Lohmen    www.strittmatter-verein.de - Strittmatter-Abend in Lohmen   

Unser 9. Literaturcafé

Der Einladung von Heidemarlen Polzin, Gastgeberin im Café „Unter Eechen“ waren etwa 35 Strittmatter-Freunde gefolgt. Bei Kaffee und Kuchen wurde die Gesprächsrunde unter dem Thema „Meine Begegnung mit Strittmatter“

Erzählungen über sehr unterschiedliche Wege zum Werk des Schriftsteller -Ehepaares, selbst verfasste Gedichte, Gedanken um das Dorf Bossdom, ein Essay über Eva Strittmatter – die Beiträge waren  breit gefächert.
Kerstin Kriebel z.B. begann eine Ausbildung im Bohsdorfer Obstbau, stieß dabei auf die Familie Strittmatter und wurde eine begeisterte Leserin Erwin Strittmatters. Nach erfolglosen Bemühungen, das Brevier „Lebenszeit“ zu erwerben, bat sie den Schriftsteller selbst um Hilfe – er antwortete mit der Zusendung des gewünschten Buches und einem zwar kurzen, aber sehr persönlich gehaltenen Brief. Ursula Dunzendorfers Annäherung an Erwin Strittmatter begann als Haarmodel bei Friseurmeister Martin Strittmatter in Spremberg. Sie beendete ihre Ausführungen mit einem Gedicht, das ihre Verehrung für E. Strittmatter zum Ausdruck brachte. Mut und Glück führen zum Erfolg – diese Erkenntnis  vermittelte Gudrun Endlich. Als Bewunderin der Gedichte von Eva Strittmatter besuchte sie das Vorwerk  Schulzenhof und stieß dabei auf Henry Thetmeyer. Sie hinterließ ihre Telefonnummer und wurde tatsächlich von Eva zum Kaffeeplausch eingeladen. Nun hütet Gudrun Endlich neben den Briefen Eva Strittmatters auch ein kleines, unveröffentlichtes Gedicht. Sigrid Mickein aus dem Nachbardorf Tschernitz wurde durch Strittmatters „ponaschemu“ angeregt, in ihren Kurzgeschichten ebenfalls die hiesige Mundart einzubeziehen. Unter dem Titel „Das violette Dorf“ stellte Gertraude Friedrich Texte vor, die von Bohsdorf, seiner Geschichte und Bewohnern und Personen wie dem „Ochsenkutscher von Jerischke“ erzählen. Matthias Stark rundete die Beiträge u.a. mit einer Hommage an Eva Strittmatter anlässlich ihres 80. Geburtstags ab.

An Gesprächsstoff mangelte es den Besuchern des Literaturcafés nicht! Sie freuen sich schon auf die nächste Veranstaltung.

Gertraude Friedrich

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Besuch im Laden

Wieder einmal waren zwei 7. Schulklassen vom Erwin-Strittmatter-Gymnasium Spremberg in Bohsdorf, um sich vor Ort mit Biografischem und Literarischem des Namenpatrons vertraut zu machen. Die beiden neuen, jungen Lehrer, Frau Donath und Herr Klausch, zeigten mit ihrem Engagement, dass ihnen die Beschäftigung mit dem Dichter wichtig ist. Dabei war es gar nicht so einfach, die fünfzehn Kilometer von Spremberg nach Bohsdorf zurückzulegen, denn der Spree-Neiße-Busverkehr wollte nicht sechzig Personen auf einmal transportieren.
Zeitversetzt funktionierte es.
Nach Rundgang durch Scheune, Hof, Wohnhaus sahen und hörten die Schüler Erwin und Eva Strittmatter selbst in einem Dokumentationsausschnitt. Um einen ersten Eindruck des dichterischen Schaffens Strittmatters zu vermitteln, las ich ihnen einige Textstellen aus „Pony Pedro“ vor und die Schüler zeigten in einem anschließenden Quiz, dass sie gut zugehört und aufgepasst hatten. Die erfolgreichsten wurden mit Büchergutscheinen bzw. mit „Pony Pedro“ belohnt.
Wir verbinden mit diesem Besuch, dass vielleicht der eine oder andere Schüler Strittmatters Literatur für sich entdeckt.

Renate Brucke

In der LR war folgendes über unser Hof-Fest von Catrin Würz zu lesen

„Strittmatter wäre wahrhaft gerührt gewesen“
Zum Hoffest in Bohsdorf konnte der Verein zahlreiche Gäste und den Sohn des Dichters begrüßen
Bohsdorf. Über ein volles Haus und einen noch volleren Hof und Garten konnte sich am Sonntag der Erwin-Strittmatter-Verein in Bohsdorf freuen. Zum ersten Mal hatte der Verein mit seiner Tradition gebrochen und das Hoffest am Bohsdorfer „Laden“ nicht im August zum Geburtstag des Dichters, sondern an diesem ersten Juniwochenende organisiert. Es sollte eine gute Wahl sein – denn ein herrlich sonniges Ausflugswetter und natürlich das hochkarätige Programm lockte mehrere Hundert Gäste an.
So auch das Cottbuser Ehepaar Heidrun und Eckhard Rentzsch. „Wir kommen immer wieder gern in Strittmatters Laden. Aber heute ist es besonders schön“, lobten die beiden das Bohsdorfer Fest. Schauspielerin Carmen-Maja Antoni – die in der verfilmten „Laden“-Trilogie die Anderthalbmeter-Großmutter dargestellt hat – stellte im Hofgarten ihre Biografie „Im Leben gibt es keine Proben“ vor.
Familie Rentzsch hat das Programm zwar schon in Cottbus einmal besucht. „Aber hier unter dem freien Himmel und mitten in der Natur war diese Lesung gleich noch mal etwas ganz anderes“, sagt Eckhard Rentzsch.
Der Strittmatter-Verein hatte an diesem Nachmittag gleich zwei Neuerungen in petto. Zum einen wurde die neue Ochsenkutscher-Sammlung von Alfred Krechlock offiziell eingeweiht. Der Sammler hatte sein eigenes kleines Museum aus Altersgründen kürzlich aufgegeben und die bäuerlichen Gerätschaften – wie sie ja auch in Strittmatters Roman „Ochsenkutscher“ beschrieben werden – an den Bohsdorfer Verein übergeben. Zum anderen erlebte die sanierte Scheune des Vierseithofes ihre Premiere als „Tagungsort“. Ein Ideen-Workshop der „Lausitziale“-Veranstalter fand zeitgleich in den neuen, schicken Räumen statt.
Zugleich werden in der Scheune Schülerarbeiten aus dem Holzland-Gymnasium im thüringischen Hermsdorf gezeigt. Unter der Leitung ihres Lehrers Dr. Ulrich Kaufmann hatten die Schüler sich im Jahr 2012 zum 100. Geburtstag von Strittmatter zu verschiedenen Themen über den Dichter auseinandergesetzt. Die Resultate sind noch in den nächsten Monaten in Bohsdorf zu sehen.
Prominenter Gast des „Laden“-Hoffestes war Knut Strittmatter, Sohn des Dichters. Er freute sich üer den Erfolg des Festes und sagte: „Mein Vater war eigentlich nicht für die Vereinsmeierei. Aber diese herzliche Art der Ehrung, die vor allem sein Werk in Erinnerung hält, hätte ihn sicher sehr gerührt“. Catrin Würz

Strittmatter liest … Ein Film der FernUniversität in Hagen

Erwin Strittmatter, der bekannte Schriftsteller, liest selber aus seinem autobiographischen Roman „Der Laden“ in dem er seine Erfahrungen als Halbsorbe in der Niederlausitz der 20er Jahre verarbeitet hat.

Strittmatter liest …

Kurzbeschreibung:

Der Beitrag war ergänzendes Studienmaterial zum Kurs „Die Durchsetzung von Nationalsprachen in Europa II”.

Der zweiteilige Film stellt die Erfahrungen eines Minderheitenangehörigen aus der Sicht eines Betroffenen dar. Erwin Strittmatter, der bekannte Schriftsteller, liest selber aus seinem autobiographischen Roman „Der Laden“, in dem er seine Erfahrungen als Halbsorbe in der Niederlausitz der 20er Jahre verarbeitet hat. Die im Film verwandten Textpassagen geben Auskunft über die Überanpassung der Minderheit an die Mehrheit und zeigen die Funktion von Sprache im Rahmen von Ausgrenzungs- und Eingrenzungsprozessen auf. Darüber hinaus macht der Film deutlich, daß Minderheiten ihrerseits ebenfalls zu Diskriminierungen in der Lage sind. Die subjektiven Aussagen des Schriftstellers sind auf generelle Erfahrungen von Minderheitenangehörigen übertragbar.

Für weitere Auskünfte und technische Fragen wenden Sie sich bitte an: helpdesk@fernuni-hagen.de

Signatur: 76739
Fakultät: Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaft
Fachrichtung: Erziehungswissenschaft
Länge: 41 min
Jahr: 1992

Quelle: FernUniversität in Hagen  www.fernuni-hagen.de

Unser Hoffest 2014

Es ist Sonntag, bestes Wetter, vor dem Laden Fahrräder über Fahrräder, auf der Bohsdorfer Dorfstraße reiht sich Auto an Auto – wir feiern wieder Hoffest bei den Strittmatters.
Am Nachmittag sitzt die Anderthalbmeter-Großmutter, alias Carmen-Maja Antoni, am alten Küchentisch der Strittmatters im Garten und liest aus dem Roman „Der Ochsenkutscher“. Rund 150 Zuschauer warteten dann gespannt auf die Vorstellung der Biografie der Antoni und wurden nicht enttäuscht. Es gab viel zu lachen und reichlich Applaus. Die mitgebrachten Bücher reichten bei Weitem nicht aus, um alle Kaufinteressenten zufrieden zu stellen.
Am Kindertag wurde besonders an die Kleinen gedacht – ob Reiten mit Pony Pedro, Hüpfburg, Glücksrad oder Kinderschminken – alles fand großen Anklang. Es gab auch wieder Interessantes zu besichtigen – die neue Ochsenkutscherausstellung, in der Scheune die Fotoausstellung und natürlich auch unser Laden. Ansonsten ließ man es sich gut gehen – bei vielen Gesprächen mit Gleichgesinnten, bei Musik und gutem Essen.Ein gelungenes Fest, das bestätigte uns auch Sohn Knut Strittmatter.
Viele unserer Gäste freuen sich schon auf 2015, auf unser nächstes Hoffest

Heidemarlen Polzin