Zweites Literatur-Café

Die Spremberger Bücherklause ist ein wunderbarer Ort für Lesungen, anregende Gespräche, aber auch Kaffee und Kuchen zu genießen. Die Verantwortlichen des Cafés hatten sich am 9. April auf ihre Gäste gut vorbereitet. Eingestimmt wurden die rund zwanzig Besucher durch die Einleitung eines der ersten Texte von Herrn Stempin  „Mein Freund Strittmatter“, in dem er seine enge Verbundenheit mit dem Dichter und seinem Werk zum Ausdruck bringt. Frau Polzin erinnerte  an die Broschüre, die anlässlich des 100. Geburtstages des Dichters gedruckt werden soll.
Herr Jordan jun. eröffnete den Vorlesenachmittag mit der  Nachtigallgeschichte „Schneewittchen“, in der Onkel Phile nicht nur Post und Zeitungen austrägt, sondern – wir kennen ihn – sich des Öfteren „bedient“: Zeitungen ausgiebig liest und Abonnenten-Gelder behält …
Sein Vater, Hans Jordan , stellte für ihn Bemerkenswertes aus Lars Herdes Buch „Erwin Strittmatter – Der Laden und das Lebenswerk“ vor und ergänzte mit einer Textstelle aus Laden I, in der man die vielfältigen  Düfte beim Heringseinlegen  im Hause Matt förmlich riecht.

Für meinen Vortrag hatte ich Esau Matts Erste Kontakte mit der „hochen Jungsenschule“ und seinem Direktor ausgewählt. Interessant fand ich  auch einen Autorenkommentar Strittmatters im Laden I zu seinen frühen Erzählungen vom „Neuen Menschen“, die Anfang der achtziger Jahre noch in den Lesebüchern standen und im Deutschunterricht behandelt  wurden.
Frau Polzin hatte sich in ihrem Vortrag für Kurzprosa aus dem Schulzenhofer Kramkalender und Selbstermunterungen entschieden.
Für eine Spremberger Zuhörerin, Frau Müller, wurde schnell noch die Begebenheit mit dem Großvater und seiner Lenka auf dem Pferdewagen gesucht und vorgelesen. Danach traten die Gäste in einen regen Gedankenaustausch, auch über künftige Themen beim dritten Literatur-Café im Herbst. Vorgeschlagen wurde, sich den Kinder-und Jugendbüchern Pony Pedro und Tinko zu widmen.

Renate Brucke